07-08-2015
Überblick
Naturressourcen

 

Eine Alm in Nordtibet

Tiere

In Tibet gibt es 142 Arten von Säugetieren, 488 Vogelarten und 98 Vogelunterarten, 56 Reptilienarten, 45 Amphibienarten und 68 Fischarten. Insgesamt gibt es 799 Arten Wirbeltiere in der Region. 123 der Arten stehen unter staatlichem Schutz, das entspricht einem Drittel aller unter staatlichem Schutz stehenden Arten des Landes. Dazu gehören Tiger, Leoparden, Affen, wilde Esel, wilde Yaks, Rothirsche, Weißlippenhirsche, Antilopen, Luchse, Moschustiere, Katzenbären, Otter, tibetische Fasane, Kraniche und Pythons. 45 der Wirbeltierarten kommen nur in Tibet vor oder sind von der vollständigen Ausrottung bedroht, dazu gehören der Yunnaner Stumpfnasenaffe, der Königstiger (Panthera tigris), der Schneeleopard, wilde Esel, wilde Yaks, Takine, der Weißlippenhirsch, der Goral (Naemorhedus goral), der Schwarznackenkranich und das rotbrüstige Satyr-Huhn. Das ,,Himalaya Tar Schaf" steht unter dem Schutz ersten Ranges und kann gelegentlich bei Gyirong und Nyalam am Fuß des Himalaya auf 3000-4000 Metern Höhe gesehen werden.

In Tibet leben außerdem 2307 Sorten Insekten, die zu 1160 Gattungen, 173 Familien und 20 Ordnungen gehören. Das Chinesische Zoreaptera und das Metog Zoreaptera stehen unter staatlichem Schutz. Tibet ist reich an nützlichen Insekten, so gibt es hier zum Beispiel 103 Sorten Bienen, von denen die meisten Bestäuber blütentragender Pflanzen sind. Neun Arten von Fledermäusen und Motten leben in niederen und alpinen Feuchtgebieten zwischen 3600 und 4500 Metern über dem Meeresspiegel.

 

Mineralien

Bisher wurden in Tibet über 100 verschiedene Mineralien entdeckt, von denen die Vorkommen von 36 ermittelt worden sind. Die Vorkommen von zehn Mineralien gehören zu den jeweils fünf größten ihrer Art in China. Dabei handelt es sich um Chrom, Industriekristalle, Korund, Kupfer, Vulkanasche, Magnesit, Bor, Schwefel, Glimmererde und Arsenik. Auch die Reserven an Erdwärmeenergie in Tibet stehen landesweit an der Spitze. Außerdem gibt es gute Perspektiven für den Abbau anderer Lagestätten, dazu gehören zum Beispiel Kaolin, Gips, Torf, kristalline Graphite, Antimon, Gold, Silber Molybdän, Pyrit, Blei, Zink, Kobalt, Lithium und Sylvin.

Die tibetischen Chromvorkommen sind die landesweit größten bislang nachgewiesenen. Die Vorkommen an Chromeisen bedecken eine Fläche von ca. 2500 Quadratkilometern. Die Mine Norbusa im Bezirk Shannan ist zum Abbauzentrum von Chromeisen in der Region geworden.

1999 wurde im Chabyer-Salzsee auf einer Höhe von 4400 Metern ein neues Mineral, natürliches Lithiumsulphat, entdeckt. Der See ist heute nicht nur einer der drei größten Salzseen der Welt, sondern auch die größte Lithium-Mine Chinas. Der See macht Tibet im Hinblick auf mögliche Lithiumreserven zur Nummer Eins weltweit.

Im Jahr 2006 wurden zwei Lagerstätten entdeckt, Vorkommen von acht neu entdeckten Mineralien wurden ermittelt, wofür die gesamte Kernbohrtiefe 40 300 Meter betrug.

 

Energien

Tibet verfügt über reiche Reserven an Wasser-, Sonnen- und Windenergie sowie an geothermischer Energie. 2005 wurde im Loinbo La-Becken in Nordwesttibet ein mittelgroßes Ölfeld mit einem nachgewiesenen Ölvorkommen von 100-150 Millionen Tonnen entdeckt. Ein Abbauplan wird gerade ausgearbeitet.

Wasserenergie: Tibet ist außergewöhnlich gut mit Wasserenergie ausgestattet. Die möglichen Kapazitäten betragen 200 Millionen Kilowattstunden, dies entspräche rund 30 Prozent der gesamten Wasserenergieressourcen Chinas. Mit 365 Flüssen mit je einer Kapazität von mehr als 10 000 Kilowattstunden rangiert Tibet landesweit an erster Stelle. Der größte Teil der erschließbaren Wasserenergieressourcen liegt in Südosttibet. Der Yarlung Zangbo bietet rund 80 Millionen Kilowattstunden hydraulischer Energie. Mit seinen fünf größten Zuflüssen, Dogxong Zangbo, Nyang Qu, Lhasa, Nyang und Parlung Zangbo, kommen noch einmal 90 Millionen Kilowattstunden hinzu.

Geothermische Energie: Tibet ist eine Region mit sehr dynamischen geothermischen Aktivitäten. Bisher wurden über 1000 Orte mit vielversprechenden Vorkommen an geothermischer Energie entdeckt. Tibets Ausstoß an geothermischer Energie beträgt 550 000 Kilokalorien pro Sekunde, dies entspricht einer jährlichen Hitzeerzeugung von 2,4 Millionen Tonnen Kohle. Das geothermische Feld Yangbajain bei Damxung ist gegenwärtig Chinas größtes derartiges Feld mit Quellen von Hochtemperaturdampf. Die Wassertemperatur beträgt dort zwischen 93 und 172 Grad Celsius. Yangbajain ist auch als Sehenswürdigkeit bekannt.

Sonnenenergie: Tibet hat die landesweit größten Erschließungsmöglichkeiten für Solarenergie. In den meisten Gegenden der Region beträgt die jährliche Sonneneinstrahlung zwischen 3100 und 3400 Stunden, also etwa durchschnittlich 9 Stunden pro Tag.

Windenergie: Es gibt in Tibet zwei Windgürtel. Ihre Kapazitäten werden auf jährlich 93 Milliarden Kilowattstunden geschätzt und liegen damit an siebter Stelle in China. Abgesehen von Osttibet verfügen alle anderen Gebiete in der Region über reiche Windenergieressourcen. Besonders das Nordtibetische Plateau erfreut sich jährlich über 4000 Stunden effektiver Windgeschwindigkeiten.

 

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