07-05-2015
Hintergrund
Russland ehrt chinesische Weltkriegsveteranen
 

Knapp 70 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs hat Russland 53 chinesische Staatsangehörige für ihre Verdienste im „Großen Vaterländischen Krieg" ausgezeichnet. Unter den Geehrten ist auch Mao Zedongs Tochter Li Min.

53 chinesische Staatsangehörige wurden am Mittwoch in der russischen Botschaft in Beijing für ihre Verdienste während des Zweiten Weltkriegs geehrt. Die Veteranen lebten und arbeiteten in den Kriegsjahren von 1941 bis 1945 in der Nähe von Moskau.

Die Ordensverleihung war die jüngste von insgesamt 60 Gedenkveranstaltungen mit denen China und Russland in diesem Jahr gemeinsam ans Ende des Zweiten Weltkrieges vor 70 Jahren erinnern.

„Russland und das russische Volk danken euch für eure Beiträge zum Sieg im Großen Vaterländischen Krieg", sagte Andrei Denisow, Russlands Botschafter in China, in seiner Dankesrede. „Unser Land wird die Helden, die die Sowjetunion beschützt und befreit haben, und zum Sieg im Krieg gegen den Faschismus beigetragen haben, nie vergessen – egal aus welchem Land sie kommen."

Nur 32 der insgesamt 53 Geehrten konnten der Veranstaltung in der russischen Botschaft persönlich beiwohnen. Bei den restlichen 21 ließ entweder das hohe Alter oder die Gesundheit eine Teilnahme nicht mehr zu.

Zu den anwesenden Veteranen, die mit einer Ehrenmedaille ausgezeichnet wurden, gehörte auch Chen Zutao, der alle Kriegsjahre in seiner russischen Wahlheimat erlebte. „Ich blieb 13 Jahre lang in Russland und schloss mein Studium an einer russischen Hochschule ab", erinnert sich der rüstige Senior. „Ich kam 1940 in die Sowjetunion. Ein Jahr später überfielen die Deutschen das Land. Was danach folgte, habe ich alles zusammen mit den Russen durchlebt. Der Krieg hat uns zusammengeschweißt."

Bei den meisten Geehrten handelt es sich um die Nachfahren der ersten Führungsgeneration der Kommunistischen Partei Chinas, wie Mao Zedongs Tochter Li Min. Viele Kinder der chinesischen Parteikader verbrachten die Kriegsjahre von 1941 bis 1945 in einer internationalen Schule in Moskau, wo auch der Nachwuchs des langjährigen jugoslawischen Staatschefs Josip Broz Tito (1892-1980) und anderer kommunistischer Führer unterrichtet wurde.