11-03-2015
Korrespondenten der BR
Wu Xinxiong: Die Energieverschwendung muss ein Ende haben
von Cui Xiaoqin

Ist die Stromerzeugung aus Kohle ein Grund für Smog und Luftverschmutzung? Wie sieht es mit der Entwicklung neuer Energien in China aus? Diese und ähnliche Fragen stehen bei den Tagungen des 12. NVK und des 12. Landeskomitees der PKKCV im Fokus. Wu Xinxiong, der ehemalige Direktor der Nationalen Energieverwaltung, gab einige Antworten.

Kohle ist eine wenig umweltfreundliche fossile Energiequelle. Bei ihrer Verbrennung entstehen große Mengen Schwefeldioxid. Seit langem schon macht Kohle mit 66 Prozent den Löwenteil des Energieverbrauchs in China aus, dieser Zustand sei aber so schnell nicht zu ändern, erklärte Wu Xinxiong.

China ist das Land mit der weltweit größten Energieproduktion. Doch haben Energie- und Ressourcenprobleme die Wirtschaftsentwicklung stark beeinträchtigt. Ein Wachstumsmodell, das auf hohen Investitionen, einer starken Umweltverschmutzung sowie einem hohen Energieverbrauch beruhte, hat die angespannte Situation in der Energieversorgung noch verschärft. 2014 haben die Staatliche Kommission für Entwicklung und Reform, das Umweltschutzministerium und die Nationale Energieverwaltung zusammen den „Aktionsplan für die Modernisierung und Neugestaltung von Energieeinsparungen und Emissionsreduzierungen im Kohlesektor 2014 bis 2020" herausgegeben, der als eine wichtige Richtlinie für die künftige Entwicklung des Energiesektors in China gilt.

Zur Senkung des extensiven Energieverbrauchs gelte es, Kohleressourcen durch Energieeinsparungen und Emissionsreduzierungen sauber und effektiv zu nutzen, erklärt Wu. Besonders in Zentralchina und den östlichen Küstengebieten sollen die Emissionsstandards bei der Kohlestromerzeugung die Standards der Energie aus Erdgas erreichen.

China müsse außerdem Hydroenergie, Windkraft, Solarenergie und thermische Energie aktiv weiter entwickeln und am sicheren Ausbau der Kernenergie arbeiten, meint Wu. Laut Statistiken entwickeln sich erneuerbare Energien in China positiv, ihr Anteil liegt bereits bei zehn Prozent an der Gesamtenergieversorgung. Bei der Zahl der Atomreaktoren und der Zahl der installierten Turbinen liegt China weltweit auf Platz eins. Wind- und Solarenergie sowie geothermische Energie werden ebenso in ausreichender Weise genutzt.

Beim Ausbau neuer Energien wie z. B. der Wasserkraft müsse man auch den Umweltschutz und die Umsiedlung der Bevölkerung angemessen berücksichtigen, betont Wu. Umweltschutz und Hydroenergie seien kein Widerspruch, meint er. Im besten Fall könnten sie auch das wirtschaftliche Umfeld verbessern.