Bei der Vertiefung der Handel- und Wirtschaftszusammenarbeit und der Regulierung der Wirtschaftsstruktur von China und Deutschland erscheint „Industrie 4.0" ein neuer besonders hervorgehobener Begriff, der erstmalig in diesem Oktober im „Aktionsprogramm für die Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland" auftauchte. „Industrie 4.0", als Plan für eine neue Industrialisierung in Deutschland, zielt darauf ab, durch Informations- und Internettechnologie und das Internet of Things (IoT) Ressourcen, Informationen, Waren und Menschen zu verbinden, um ein hochflexibles, individuelles und digitales Produktionsmodell von Waren und Dienstleitungen aufzubauen und die herstellende Industrie in eine smarte Industrie zu verwandeln. Dieser Plan steht in Einklang mit dem „Speziellen Aktionsprogramm zur tiefgehenden Integration von Informatisierung und Industrialisierung (2013-2018)", das im Vergangenen Jahr vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informatik herausgegeben wurde. Letzteres hat das Ziel, durch die Umwandlung und Modernisierung der Industrie die Produktionsbranche in China so zu verändern, dass das Land bis 2025 zu den starken Industrieländern gehört.
Dem neuen Aktionsprogramm zufolge wird „Industrie 4.0" mit der politischen Unterstützung und Rahmenvorgaben der Regierungen beider Länder von den Technologie-Unternehmen selbst umgesetzt. Chinas Ministerium für Industrie und Informatik und das Ministerium für Wissenschaft und Technik sowie das deutsche Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung bilden zusammen einen neuen Dialogmechanismus. Außerdem wird die chinesisch-deutsche Kommission für Zusammenarbeit im Bereich Standardisierung „Industrie 4.0" in ihre Arbeitsagenda aufnehmen, über allgemeine Regelungen und weltweite Standards von „Industrie 4.0" diskutieren und einen Plan ausarbeiten, um die Entwicklung einer neuen Runde der industriellen Revolution zukunftweisend einzuleiten. Als traditionelles Herstellungsland kann Deutschland durch die Einführung der Strategie „Industrie 4.0" möglicherweise zum Anbieter und dominierenden Markt für industrielle Produktionstechnologien der neuen Generation werden. China kann im Rahmen dieser Zusammenarbeit mehr moderne Hightech- Technologien einführen. Die Entwicklung der Informatisierung der Herstellungsindustrie in China kann vorangerieben werden, damit sie internationalen Standards entspricht und Chinas Technologieunternehmen neue Entwicklungschancen in den Bereichen Internet, IoT, Cloud Computing und Big Data erhalten.
Die Autorin ist Wisschaftlerin des Deutschland-Forschungszentrums der Renmin-Universität of China.
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