China hat sich entschlossen, sein Anti-Monopol-Gesetz zu verschärfen, unabhängig von der Herkunft der involvierten Unternehmen. Dieses Jahr führte China Welle um Welle an Kartell-Untersuchungen in verschiedensten Branchen durch, die alle Arten von Unternehmen umfassten – Staatsfirmen („state-owned enterprises", kurz SOEs), private Firmen sowie auslandsfinanzierte Unternehmen. Chinas Regulierungsbehörden begannen mit Kartell-Untersuchungen bei großen Konzernen wie Qualcomm, Microsoft, Mercedes, Audi, BMW und einigen japanischen Herstellern von Kraftfahrzeugteilen. Am 11. September wurde FAW-Volkswagen Sales Co. mitsamt sieben seiner Handelspartner zu 248,58 Millionen RMB (ca. 40,13 Millionen Dollar) verurteilt. Auch Audi erhielt eine Geldstrafe von 29,96 Mio. RMB (ca. 4,84 Millionen Dollar). Am selben Tag wurde die Chrysler Group China Sales Ltd. zu einer Strafe von 31,68 Millionen RMB (ca. 5,11 Millionen Dollar) verurteilt; drei ihrer Händler mussten 2,14 Millionen RMB (ca. 345,500 Dollar) zahlen.
Zugleich gingen die Strafverfolgungsbehörden nicht weniger hart gegen inländische Unternehmen vor, die sich im Rahmen des Kartellrechts schuldig gemacht hatten. Anfang September wurden drei chinesische Zementhersteller zu insgesamt 114 Millionen RMB (ca. 18,5 Millionen Dollar) verurteilt, da sie Preise manipuliert und Fixpreise ausgehandelt hatten. Im selben Monat wurden 23 chinesische Versicherungsunternehmen und die Zhejiang Insurance Industry Association aufgrund von Monopolverbrechen zu einer Geldstrafe von 110 Millionen RMB (ca. 17,8 Millioen Dollar) verurteilt. |