28-08-2014
Gesellschaft
Wiederaufbau nach verheerendem Brand in Dukezong in Shangri-La
von Wang Jun

 

Die Sanierung von Dukezong in Shangri-La soll in drei Jahren beendet sein.

 

Alles wie immer: Einige Wohnbloecke in der Stadt Dukezong im Kreis Shangri-La in der Provinz Yunnan haben das Feuer im Januar 2014 berlebt und bleiben in Betrieb.(CFP)

Im Wiederaufbau: Im August ist der Wiederaufbau der Infrastruktur der historischen Stadt Dukezong in vollem Gange(CFP)

 

Zehn Stunden wütete am 11. Januar ein Feuer in der historischen tibetischen Stadt Dukezong in Shangri-La im Kreis Deqen (Provinz Yunnan). Der Brand zerstörte 343 Häuser und 264 Geschäfte in der 1300 Jahre alten Stadt und verwüstete eine Fläche von 65.706 Quadratmetern. „Das entspricht 17,81 Prozent der denkmalgeschützten Innenstadt", erklärte Guo Dongsheng, Leiter des Sanierungskommandos, bei einem Gruppeninterview im August.

 Obwohl einige Wohnblöcke der Altstadt im Feuer zerstört wurden, sind andere intakt geblieben. Diese Bars, Shops, Restaurants und Hotels sind weiter in Betrieb. Zusätzlich hat nun der Wiederaufbau der Infrastruktur in der historischen Stadt begonnen.

 Dakpa Kelden leitet ein Boutique-Hotel und ein Restaurant in Dukezong, die beide Arro Khampa heißen. Das Hotel hat das Feuer unversehrt überstanden, aber das 300 Quadratmeter große Restaurant brannte nieder. 2005 hatte es Dakpa Kelden für rund 800.000 Yuan (94.118 Euro) errichtet. Um es wieder aufzubauen brauche er 2 Millionen Yuan (235.294 Euro), schätzt er nun. Und dieses Mal wolle er feuerfeste Materialien beim Bau verwenden.

 Der Wiederaufbau der alten Stadt solle in drei Jahren beendet sein und insgesamt 1,2 Milliarden Yuan (141,2 Millionen Euro) kosten, berichtete Guo. Die Regierung hat einen Plan für den Wiederaufbau aufgestellt. Die nötigen Gelder müssen von den Grundstücksbesitzern aber selbst aufgebracht werden.

 Wissenschaftler der Tsinghua-Universität in Beijing, der Kunming-Universität für Naturwissenschaften und Technik und das Architektur- und Design-Unternehmen China Reconstruct aus Shenzhen sind für den Wiederaufbauplan verantwortlich.

Der Wiederaufbau der Infrastruktur begann im Mai und soll im September beendet sein. Die Regierung wolle den Brandschutzanlagen sowie den Wasser- und Stromleitungen besondere Aufmerksamkeit schenken, so Guo, um die Prävention von Katastrophen und das Notfallmanagement der Stadt zu verbessern.

 Das Kommando hat außerdem betroffenen Familien Berater für die Gebäudesanierung zur Seite gestellt, eine Expertengruppe leitet den Wiederaufbau. Die Sanierung der Verwaltungsgebäude und die Sanierung von sechs Häusern, die als Demonstrationsprojekt dienen sollen, haben bereits begonnen. Weitere Häuser werden wieder aufgebaut, sobald die Sanierung der Infrastruktur abgeschlossen ist.

 Das Feuer hat die Tourismusindustrie der Präfektur Deqen schwer getroffen. Liu Guifen, stellvertretender Direktor des dortigen Tourismusbüros, erklärte, in der ersten Hälfte des Jahres seien 5,38 Millionen Touristen gekommen, die Einnahmen hätten bei 5,1 Milliarden Yuan (600 Millionen Euro) gelegen. 2013 waren es dagegen noch 12,46 Millionen Touristen und Einnahmen von 12,7 Milliarden Yuan  (1,5 Milliarden Euro).

 Eine ähnliche Entwicklung verzeichnete auch Dakpa Keldens Hotel. Im ersten Halbjahr sank die Auslastung des Hotels um 70 Prozent, erst im Juli stieg sie wieder leicht an. „Ich glaube, dass die Tourismusindustrie sich weiter erholt, sobald die Altstadt restauriert worden ist, sie ist durch ihre Lage an der historischen Tee- und Pferde-Karawanenstraße und ihre lebendige Kultur einzigartig", meint der Hotelbesitzer.

 

(Ein Bericht aus Shangri-La, Provinz Yunnan.)