21-08-2014
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Staatsrat plant Weiterentwicklung der Versicherungsbranche in China

China gilt als der wichtigste neue Versicherungsmarkt in der Welt. 2013 lag die Volksrepublik mit Prämien in Höhe von über 1,7 Billionen Yuan im internationalen Vergleich bereits auf dem vierten Platz. Man schätzt, dass China bis 2023 weltweit zum zweitgrößten Versicherungsland werden wird. Vor diesem Hintergrund hat der chinesische Staatsrat vor kurzem seine „Vorschläge für die beschleunigte Entwicklung einer modernen Versicherungsbranche" veröffentlicht, mit der bis 2020 eine entsprechende moderne Versicherungsbranche in der Volksrepublik etabliert werden soll. Die Branche soll zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen, die Lebensbedingung der Bevölkerung verbessern sowie bei der Reform der Regierung eine positive Rolle spielen.

Laut dem Generalsekretär der staatlichen Kommission für Entwicklung und Reform, Li Pumin, hat sich der Versicherungsbereich in den letzten acht Jahren bereits gut entwickelt:

„2006 gab es in China nur 107 Versicherungsanbieter. Mittlerweile ist ihre Zahl bereits auf 178 gestiegen. Das Dienstleistungsangebot ist somit beständig gewachsen. Was die Abdeckung durch Versicherungen im Bereich der Landwirtschaft angeht, liegt China in Asien auf dem ersten Platz, und weltweit gesehen auf dem zweiten Platz."

In den Vorschlägen des Staatsrats wird die Rolle der Versicherungsbranche für Chinas Realwirtschaft sowie für Versorgung der sich wandelnden chinesischen Gesellschaft besonders hervorgehoben. Insbesondere sollen die Versicherungen stärker zur Altersabsicherung und zur Gesundheitsversorgung der Bevölkerung beitragen.

China verfügt über ein ausgedehntes Territorium und ist deshalb in einzelnen Landesteilen immer wieder von verschiedenen Naturkatastrophen wie Überschwemmungen oder Erdbeben betroffen. Deshalb plant der Staatsrat auch die dringende Vollendung eines Systems, das bei schweren Katastrophen einen umfassenden Versicherungsschutz bieten soll.

Der Vizepräsident der chinesischen Versicherungsaufsicht, Wang Zuji, kündigte an, dass seine Organisation bereits an entsprechenden Gesetzesvorhaben arbeite, um den Aufbau eines Versicherungssystems zum Schutz gegen Naturkatastrophen voranzutreiben:

„Die Versicherungsaufsicht wird ihre Kooperation mit anderen zuständigen Behörden fortsetzen und die Gesetzgebung in diesem Bereich fördern. Als ein Durchbruch gelten die Versicherungsregeln bei Erdbeben und anderen schweren Katastrophen. Die Versicherung gegen Naturkatastrophen soll ins legalisierte, standardisierte Katastrophen-, Vorbeugungs- beziehungsweise Hilfssystem aufgenommen werden. Zudem sollen wir zusammen mit dem Finanzministerium und anderen zuständigen Behörden den nötigen legalen Rahmen für eine Umsetzung im derzeitigen System ausarbeiten. Darüber hinaus sollen auch konkrete Versicherungsklauseln formuliert werden, und die Prämien im Katastrophenfall - wie nach einem Erdbeben, bei Hochwasser oder nach einer Schlammlawine - festgesetzt werden. Und nicht zuletzt soll der neue Versicherungsschutz in Modellversuchen in verschiedenen Landesteilen kontinuierlich getestet werden. Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer landesweiten Etablierung des genannten Systems."

Entsprechende Testläufe wurden bereits in den Städten Shenzhen und Ningbo sowie im autonomen Bezirk Chuxiong der Provinz Yunnan gestartet. Das Versicherungsprogramm in Chuxiong soll hauptsächlich die Bewohner ländlicher Wohnungen in der Erdbeben-geplagten Region im Südwesten der Volksrepublik schützen. (Quelle: Radio China International)