14-08-2014
Veranstaltungsmotto „Sparsamkeit“
Sportstätten-"Recycling"

Die Nutzung bereits bestehender Sportstätten ist bei der Jugendolympiade ein wichtiges Mittel zur Kostenersparnis. „Als wir 2010 mit der Organisation begannen, warb China gerade landesweit für Sparsamkeit bei der Jugendolympiade. Außerdem wollte das Internationale Olympische Komitee (IOC) gegen die Kommerzialisierung der Olympischen Spiele vorgehen. Deswegen ist Sparsamkeit zum obersten Prinzip für uns geworden", erklärt Nanjings Bürgermeister Miao Ruilin.

Erfreulicherweise handelt es sich bei den meisten der 35 Wettbewerbsstätten der Nanjinger Jugendolympiade um Gebäude, die für die Spiele lediglich umgebaut und nicht komplett neu errichtet wurden.

Das Prinzip der Vorbereitungen lautet: „Wenn die Sportstätten umgebaut werden können, sollen keine neuen gebaut werden. Wenn die Einrichtung der Sportstätten instand gesetzt werden kann, soll sie nicht ausgetauscht werden; wenn die Einrichtung der Austragungsstätten ausgeliehen werden kann, soll keine neue gekauft werden."

 
Boxen-Halle im International Exhibition Center

Ein Beispiel für die Umsetzung dieser Prinzipien ist das International Exhibition Center, eigentlich ein Messezentrum. Während der Jugendolympiade finden hier in zwei Hallen die Wettbewerbe im Boxen, Taekwondo und Fechten statt. Dazu wurden Zuschauertribünen und Sitzplätze gemietet. Nach Ende der Veranstaltung werden sie wieder abgebaut und das Messegelände erhält seine ursprüngliche Funktion zurück.

Die Verwandlung des Messezentrums in eine olympische Sportstätte war keine leichte Aufgabe. Vor allem die Hallenbeleuchtung bereitete den Mitarbeitern Kopfzerbrechen. Die Ansprüche an die Beleuchtung sind beispielsweise beim Fechten sehr hoch. Obwohl das Messezentrum während der Asian Youth Games im August 2013 bereits als Austragungsstätte für Fechtwettbewerbe diente, entsprach die vorhandene Beleuchtung dennoch nicht den strengeren Olympia-Standards.

„Zunächst war geplant, die ganze Lichttechnik auszutauschen. Das hätte 12 bis 13 Millionen Yuan gekostet. Nach den Spielen wäre die Beleuchtung allerdings nutzlos gewesen", erklärt Liang Qihui, der für die Umbauarbeiten im International Exhibition Center verantwortlich ist. „Um den Anforderungen des Internationalen Fechtverbandes zu entsprechen und gleichzeitig zu sparen, haben wir schließlich eine andere Lösung gefunden. Wir ändern nur die Position der vorhandenen Lampen, damit erfüllt die Beleuchtung die gestellten Anforderungen."

Von allen 35 Austragungsorten wurde nur ein einziger neu gebaut, es handelt sich um den Sportpark der Jugendolympiade im Vorort Pukou, wo es bislang keine Sportstätte gab. „Wenn wir auch die Organisation der Jugendolympiade nicht übernehmen, so werden wir doch dieses Sportzentrum bauen", erklärte der Bürgermeister.