23-04-2013
Rettungsarbeit
Überfüllte Straßen erschweren Rettungsarbeitern in Erdbebengebiet die Arbeit
Rettungsleute sind auf ihrem Weg ins chinesische Erdbebengebiet durch Verkehr eingeschränkt, während die Überlebenden auf Lebensmittel, medizinische Hilfe und ihre Evakuierung warten.

Die Verkehrsbehörden in der Provinz Sichuan sprachen am 21. April ein Verbot für private Autos in den Kreis Lushan in der Stadt Ya'an, dem Epizentrum, aus. Zu viele Zivilisten wollten ihre Hilfe anbieten, so dass sie professionelle Rettungsarbeiter davon abhielten, ins betroffene Gebiet zu gelangen. Andere Provinzregierungen haben ebenfalls medizinische und Evakuierungsteams entsendet, damit diese bei den Rettungsarbeiten in Sichuan helfen.

Das China International Search and Rescue Team sitzt außerhalb der Innenstadt von Ya'an fest. Die 300 Fachleute und Mediziner schaffen nur, pro halbe Stunde 500 Meter vorwärts zu kommen. Ein Xinhua-Journalist in Lushan sagte, er habe zehn Stunden gebraucht, um 200 Kilometer vom Flughafen Chengdu ins Dorf Baosheng zu gelangen, eines der am schwersten betroffenen Gebiete. "Nur Fahrzeuge mit medizinischen und Rettungsexperten dürfen jetzt noch die Straßen zu den betroffenen Gebieten befahren. Selbst Militär- und Güterverkehr sind gestoppt", so ein Beamter von der Verkehrspolizei Sichuan. Cai Jing, der stellvertretende Generalsekretär der Provinzregierung Sichuan, sagte, das Beben habe die meisten Straßen im Erdbebengebiet versperrt, und mit dem Einstrom der Rettungsarbeiter sei der Verkehr problematisch. "Wir raten nicht zu privaten Rettungsanreisen", so Cai.

Auf Sina Weibo, Chinas Twitter-Äquivalent, rufen berühmte Persönlichkeiten die Öffentlichkeit auf, ihr Mitgefühl zu demonstrieren, indem sie nicht nach Ya'an fahren. "Die ersten 72 Stunden sind die entscheidende Zeit für die Rettung. Die Straßen müssen für die professionellen Lebensretter frei bleiben", so der ehemalige Chef von Google China, Kai-Fu Lee. (Quelle: german.china.org)