09-07-2009 Quelle: caijing.com
Auf den Straßen von Ürümqi ...
 

Am 7. Juli trafen die Reporter am Flughafen von Ürümqi ein.

Zu dieser Zeit patrouillierten zahlreiche bewaffnete Polizisten durch das Flughafengebäude. Auf dem Weg in die Innenstadt waren nur wenige Menschen zu sehen. Dem Taxifahrer zufolge sind "an normalen Tagen" die Straßen um diese Uhrzeit sehr belebt. 

In der Mittagszeit schien in den Straßen Ürümqis alles so wie sonst zu sein. Während der Rushhour sahen die Reporter das Gedränge der Menschen in der Innenstadt. Allerdings blieben viele Geschäfte nach wie vor geschlossen. Die Streifenwagen der Polizei patrouillierten auf den Straßen. Nach Aussage der Einheimischen seien es aber schon viel weniger als am Vortag.

In der Nähe der Pferderennbahn an der Dawannanlu-Straße waren über fünfzigen uigurischen Frauen und Kinder auf der Straße gegangen, um gegen die Festnahme ihrer Männer, Väter und Söhne zu protestieren.

Li Zhi, Sekretär des Komitees der Stadtregierung in Ürümqi, entzog sich der Beantwortung dieser Frage nicht. Er sagte, dass diese erwachsenen Männer von der Polizei festgenommen worden seien, weil sie an den Unruhen teilgenommen hätten. Die Polizei werde die Rechte und Interessen der protestierenden Frauen und Kinder schützen.

Nach den Unruhen vom 5. Juli wurden noch sporadisch Sabotageakte in Ürümqi verübt. Die Stadtregierung hat für die Nacht vom 6. auf den 7. Juli eine Ausgangssperre verhängt.

Yang Zhaosheng  ist ein Wanderarbeiter aus der Provinz Sichuan. Er arbeitet schon seit acht Jahren als Maurer in Ürümqi. Als er über die Unruhen am 5. Juli spricht, wirkt die Angst in ihm noch sichtbar nach. Allerdings meint er, dass er in dieser Stadt bleiben werde, natürlich nur, wenn das Leben wieder sicher sei.

Derzeit ist das Internet in Ürümqi unterbrochen. Das Presseamt des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang hat verlauten lassen, dass diese Maßnahme dabei helfen soll, den Kontakt zwischen Unruhestiftern und feindseligen Kräften aus dem Ausland zu unterbrechen.

Der englischsprachige Dienst von Xinhua zitiert einen Polizeisprecher, wonach die Sicherheitskräfte über Anhaltspunkte verfügten, dass in Kashgar, Yili und Aksu weiterer Aufruhr geplant sei.

Die Polizei sagt, am 6. Juli versuchten ungefähr 200 Menschen sich vor der Etigar Moschee in Kashgar zusammenzurotten. Allerdings wurden sie von der Polizei auseinander getrieben. Die Etigar Moschee ist die größte Moschee Chinas. Die Polizei hat Kontrollposten an den wichtigsten Verkehrskreuzungen vom Flughafen in Kashgar bis in die Innenstadt eingerichtet.

Bis zum 6. Juli, 19 Uhr, sollen 156 Menschen bei den Unruhen getötet und 1080 Menschen verletzt worden sein. Li Yi, Leiter der Presseabteilung des Urigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang, sagte am frühen Morgen des 7. Juli gegenüber Xinhua, dass von den getöteten 129 Männer und 27 Frauen seien.  Li sagte, zur Zeit seien 1434  Personen in Haft, die verdächtigt werden, an den Sabotageakte teilgenommen zu haben. Unter ihnen befänden sich 55 Frauen. Derzeit werden die Verdächtigen verhört.

 

 

 

 

 
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