28-04-2009 Beijing Rundschau
Nanluoguxiang- Neues Trendviertel in alten Mauern
von Sonja Broy

Retro-Design neben Designer-Schick, Dachterassen über Eckkneipen, dazwischen kleine Restaurants und Bars. Die Nanluoguxiang, ein Straßenzug inmitten der Hutongs nahe des Glocken- und Trommelturms, hat sich von einem wenig glamourösen Wohnviertel zum Einkaufs-und Ausgehtip entwickelt. Ab dem späten Nachmittag verwandelt sich die knapp 800 Meter lange Straße mit ihren Seitengassen zu einer lebhaften Meile zwischen alten Mauern.

Die Nanluoguxiang gehört zu den best erhaltesten Hutongs in Beijing und ist damit eine Sehenswürdigkeit an sich. Hutongs, das sind schmale Gassen, gesäumt von grauen Hofmauern, die sich bei Nacht in ein regelrechtes Labyrinth verwandeln können. Hinter den Mauern befinden sich die einfache, quadratisch angeordnete Wohnräume für die einzelnen Familien. Mehrere Familien leben rund um einen „Siheyuan", einen der ummauerten Innenhöfe. Erbaut wurden die Hutongs der Nanluoguxiang während der Yuan-Dynastie (1271-1368). Damit weisen sie über 700 Jahre Geschichte auf. Touristen suchen in den Hutongs vor allem das „alte China" jenseits von Hochhäusern und Baukränen, denn in den Hutongs spielt sich das gesamte Leben ihrer zumeist älteren Bevölkerung ab. Mahjong-Spielen im Schatten, kandierte Früchte und Goldfische an den Verkaufsständen, ein Plausch mit den Nachbarn.

Restaurierung als Anstoss

Wer einen genauen Blick in die Hutongs rund um die Verbotene Stadt wirft, dem fällt ein optischer Unterschied zwischen der Nanluoguxiang und dem Durchschnittshutong auf. Die Verwandlung von einer einfachen Wohngegend in ein aufgeräumtes Trendviertel begann vor knapp 3 Jahren. Michel Sutyadi ist Deutscher chinesischer Abstammung und hat sich zusammen mit zwei Freunden in der Nanluoguxiang selbstständig gemacht. Aus der Idee zu einem Weblog über das Geschehen dort wurde ein Modelabel, das die Abkürzung des Straßennamens vermarktet, NLGX. An die Anfänge kann er sich noch gut erinnern: „Vor vier Jahren war hier gar nichts Westliches. Kein Restaurant, kein Laden. Ein Café am Südende machte damals den Anfang."

Im Jahre 2006 wurde der Straßenzug rechtzeitig für den zu erwartenden olympischen Besucheransturm seitenes der Stadt renoviert. Unterirdisch verlegte Stromkabel, restaurierte Fassaden, ein neuer Straßenbelag, neue Mülltonnen, Hinweisschilder und instand gesetzte Sanitäranlagen werten die Straße zu einem attraktiven Standort mit aktuell mehr als 40 Läden auf. Wobei sich diese Zahl schnell ändern kann: „Obwohl ich so gut wie täglich hier bin, entecke ich immer wieder Neues,quasi über Nacht", so Sutyadi.

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