29-09-2009 Beijing Rundschau
Chinesische Bauern profitieren von der Verpachtung ihrer Böden

 

Eine neue Untersuchung hat ergeben, dass sich in China der Markt für die Verpachtung von Ackerland vergrößert. Die Bauern nutzen dabei die Erweiterung ihres Rechts auf Verpachtung ihrer Liegenschaften und steigern somit ihre Einnahmen. Diese Entwicklung kann dazu beitragen, dass Bauern ihr Einkommen und die Produktivität erhöhen, wichtige Gesichtspunkte für die Wirtschaft einer Nation, die immer noch stark ländlich geprägt ist.

Verglichen mit anderen Ländern unterliegt der Markt für Ackerland in China zwar immer noch starken Einschränkungen, aber neue Regelungen lassen aufhorchen. Die Grundstücke sind Eigentum der Dorfgemeinschaft und unterstehen damit den Vertretern der Kommunistischen Partei auf Dorfebene. Formell ist der Erwerb und der Verkauf von Ackerland in China illegal. Seit 1984 aber ist es dem einzelnen Bauern erlaubt, Ackerland zu verpachten oder seine Recht auf Grund und Boden zu übertragen. Gefördert wurde diese Praxis im Jahre 2002 durch ein neues Gesetz. 2008 wurde die Freizügigkeit in diesem Bereich durch die Führung erneut unterstrichen, um damit das Einkommen der Bauern zu heben und gegen anhaltende Armut und Ungleichheit anzugehen.

Im Ergebnis erhalten die Bauern nun wesentlich höhere Pachterträge, außerdem konnte beobachtet werden, dass die Pachtverträge heute in der Regel eine längere Laufzeit haben. Das hat eine Untersuchung des Rural Development Institute (RDI) ergeben, die kürzlich in Beijing veröffentlicht wurde. Dieses Institut für die Erforschung der Entwicklung des ländlichen Raums ist eine gemeinnützige Organisation aus Seattle, die schon seit 1999 Umfragen unter chinesischen Bauern durchführt und damit eine der wenigen ausländischen Organisationen ist, denen derartige Erhebungen gestattet sind. An der letzten Umfrage Mitte 2008 nahmen 1 879 Bauern aus 17 Provinzen teil.

Die durchschnittliche Pachtgebühr für einen Hektar Ackerboden stieg von rund 50 US-Dollar vor vier Jahren auf 108 US-Dollar im Jahr 2008. Das ist vergleichbar mit der Pacht, die man an der Westküste der USA für landwirtschaftliche Nutzflächen zahlt. Ein Grund für den Anstieg seien gestiegene Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, geht aus dem Bericht des RDI hervor. Aber auch die Überzeugung, dass die Rechte der Bauern erhalten bleiben, hat zur Preissteigerung beigetragen. Mehr als 15 Prozent aller Bauern verpachten ihr Land für drei Jahre oder länger, 2006 waren dies nur sechs Prozent.

"Dies ist ein Hinweis darauf, dass die Leute längerfristiger denken", sagt Roy Prosterman, Gründer des RDI. "Wenn man den Bauern langfristig Zugriff auf Ackerland sichern kann, so ist dies genau das, was erforderlich ist, um der Weltwirtschaft einen Anreiz zu geben."

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