10-11-2008 Quelle: Verlag Für Fremdsprachige Literatur
Schutz und Entwicklung der tibetischen Kultur(Teil 4)
IV. Umfassende Entwicklung der modernen Wissenschaft, Bildung und Presse

Moderne Wissenschaft und Technik entwickeln sich in hohem Tempo.

Der Staat hat eine Reihe politischer Richtlinien und gesetzlicher Bestimmungen ausgearbeitet und große Menge Geldes investiert, um die Entwicklung der Wissenschaft und Technik in Tibet voranzutreiben. Zurzeit gibt es in Tibet 42 Forschungsinstitute, 56 akademische Verbände unterschiedlicher Art, 140 Stationen für die Verbreitung von Agrar- und Viehzuchttechnik, 37 wissenschaftlich-technische Demonstrationsbasen, fünf Schwerpunktlabors und drei ingenieurstechnische Forschungszentren, an denen 42 525 Fachleute unterschiedlicher Art beschäftigt sind, davon 70,04% sind Tibeter und Angehörige anderer nationaler Minderheiten. Allein im Zeitraum zwischen 2000 und 2007 hat Tibet 613 schwerpunktmäßige wissenschaftliche Forschungsprojekte bewerkstelligt, davon 148 Projekte auf staatlicher Ebene. Reiche wissenschaftlich-technische Forschungsergebnisse konnten insbesondere bei Studien zur kosmischen Strahlung und zur Hochlandatmosphäre, bei der Erkundung des Qinghai-Tibet-Hochplateaus durch kontinentale Tiefenbohrungen, bei der Bekämpfung geologischer Katastrophen wie Schlammlawinen, bei der Erschließung und Nutzung sauberer Energieträger wie Erdwärme und Solarenergie sowie bei der Erforschung der Höhenmedizin erzielt werden. In manchen der Bereiche ist Tibet landesweit oder sogar weltweit führend. Im Jahr 2007 lag der Beitrag von Wissenschaft und Technik zum wirtschaftlichen Wachstum bei Ackerbau und Viehzucht bei 36%. Die Bauern und Hirten profitieren erheblich von der wissenschaftlich-technischen Entwicklung.

Beträchtliche Entwicklung der Tibetologie. Im alten Tibet zählten zur Tibetologie vor allem die so genannten „Großen Panca-vidya“ (Handwerk, Heilkunde, Sprachwissenschaft, Logik und heilige Schriften) und die „Kleinen Panca-vidya“ (Poesie, Wortlehre, Phonologie, Theaterkunst und Kalenderrechnung). Die Tibetologie widmete sich in erster Linie der Religion und diente einer Minderheit von Adel und hochrangigen Mönchen. Heute stellt die Tibetologie in China ein wichtiges Fachgebiet der Sozialwissenschaften dar, das alle Facetten der tibetischen Nationalität und der tibetischen Gesellschaft umfasst und dem Staat und der tibetischen Bevölkerung große Dienste erweist. Landesweit gibt es über 50 Forschungsinstitute für Tibetologie, in denen beinahe 3000 Gelehrte und Experten tätig sind. Für die Tibetologie wurde ein komplettes System an Fachrichtungen erschaffen. Die Tibetologie Chinas nimmt eine bedeutende Stellung in der Welt ein. Unvollständigen Angaben zufolge wurden in China bereits ein paar hundert akademische Werke über Tibet kompiliert, verfasst und verlegt, so zum Beispiel die Geschichte Tibets im Überblick, Einheit – durch die Geschichte geschaffen, Geschichtliche Dokumente der Tubo aus Dunhuang und Kunstaustausch zwischen Han und Tibetern in der Yuan-Dynastie. Außerdem wurden über 400 Serien zusammengestellt und verlegt, unter anderem Das Neue und Alte Buch der Tang-Zeit: Geschichtliche Überlieferungen auf Tibetisch, Notizen über Tatbestände aus der Ming-Zeit: Geschichtliche Überlieferungen der tibetischen Nationalität, Notizen über Tatbestände aus der Qing-Zeit: Geschichtliche Überlieferungen der tibetischen Nationalität. Darüber hinaus wurden über 70 antike tibetische Bücher und Dokumente wie zum Beispiel Die sämtlichen Werke von Sakya Pandita Kunga Gyaltsen und Die sämtlichen Werke von Tonpa Sherab zusammengestellt und herausgegeben. Ferner sind in verschiedenen Zeitschriften über 24 000 wissenschaftliche Abhandlungen zur Tibetologie erschienen.

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