05-11-2008 Quelle: Verlag Für Fremdsprachige Literatur Schutz und Entwicklung der tibetischen Kultur(Teil 3) Religiöser Glaube sowie Sitten und Gebräuche werden respektiert
Der Tibetische Buddhismus, dem der größte Teil der Volksmassen in Tibet anhängt, gilt als wichtiger Bestandteil der traditionellen tibetischen Kultur. Die Tibeter haben im Verlauf ihrer langen Geschichte spezielle Sitten und Gebräuche entwickelt. Seit der friedlichen Befreiung Tibets schenkt die chinesische Regierung der Glaubensfreiheit und den Sitten und Gebräuchen der Tibeter große Aufmerksamkeit und umfassenden Respekt. Im alten Tibet bestand ein theokratisches System, ähnlich dem politischen System des Mittelalters in Europa. Die Oberschicht, repräsentiert durch den Dalai Lama, manipulierte Politik, Wirtschaft und Kultur in Tibet, monopolisierte den Zugang der Gläubigen zum Himmelsreich und übte eine theokratische Herrschaft und religiöse Tyrannei über die Gläubigen aus. Von Glaubensfreiheit konnte keine Rede sein. Dieses System wurde zu einem schweren Joch, das die Vitalität der Gesellschaft und die Gedanken der Volksmassen hemmte. Die demokratische Reform im Jahr 1959 stürzte das rückständige und dekadente theokratische System sowie die kirchliche Herrschaft der lebenden Buddhas mit dem Dalai Lama an der Spitze vollständig und verwirklichte die völlige Trennung von Politik und Religion sowie die Demokratisierung der Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten in Tempeln und Klöstern. Damit wurde die Religionsfreiheit durch das System garantiert. Der Staat betrachtet den Tibetischen Buddhismus als Teil der traditionellen tibetischen Kultur und gewährt ihm effektiven Schutz. Um die religiösen Bedürfnisse der Laien zu befriedigen, ergreift der Staat effektive Maßnahmen und erhält Tempel und Klöster sowie Kunstgegenstände und Relikte in gutem Zustand. Der Staat hat nicht nur den Potala-Palast, das Jokang-Kloster, das Zhaibung-Kloster, das Sêra-Kloster, das Gandain-Kloster, das Tashilhunpo-Kloster, das Sa’gya-Kloster und andere Stätten für religiöse Aktivitäten als Schwerpunktobjekte unter den Denkmalschutz des Staates und des Autonomen Gebiets Tibet gestellt, sondern stellt auch jedes Jahr große Geldsummen zu ihrer Renovierung zur Verfügung. Seit den 1980er Jahren haben die zentralen Finanzbehörden und die lokalen Finanzbehörden des Autonomen Gebiets Tibet für die Renovierung einer Reihe von Stätten für religiöse Aktivitäten über 700 Millionen Yuan sowie eine große Menge an Gold und Silber bereitgestellt. Zurzeit gibt es in Tibet über 1700 Stätten für religiöse Aktivitäten sowie 46 000 Mönche und Nonnen. Die Wandmalereien, Schnitzereien, Statuen, Tangkas, Sutren, Opfergaben und Kultgeräte in den Klöstern wurden gut gepflegt und restauriert. Eine große Menge von Dokumenten und antiken Schriften wurde rechtzeitig gerettet, zusammengestellt und herausgegeben. Die traditionellen Institute für die Vervielfältigung der tibetischen Sutren in den Klöstern wurden weitergeführt und ausgebaut. Gegenwärtig gibt es zirka 60 große traditionelle Institute für die Vervielfältigung tibetischer Sutren, so zum Beispiel die Institute für die Vervielfältigung der tibetischen Sutren im Kloster Muru und im Potala-Palast, die jährlich 63 000 Bände Sutren vervielfältigen. Außerdem gibt es 20 nichtstaatliche Verkaufsstände für tibetische Sutren. 1984 schenkte die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet dem Zweig der Vereinigung der Buddhisten Chinas in Tibet die Lhasa-Ausgabe des Tripitaka Gangyur auf Tibetisch und unterstützte das Institut für die Vervielfältigung der tibetischen Sutren in Lhasa finanziell, diese Sutren zu vervielfältigen, um sie den Klöstern in Tibet bzw. außerhalb von Tibet zur Verfügung stellen zu können. 1990 finanzierte die Regierung des Autonomen Gebiets Tibet dem Kloster Muru in Lhasa mit 500 000 Yuan die Anfertigung der neuen Holzplatten für das Tripitaka Dangyur auf Tibetisch. Die angefertigten Holzplatten befinden sich jetzt im Druck. Das ist das erste Mal in der tibetischen Geschichte, dass das Dangyur in Lhasa geschnitten und gedruckt wird. Außerdem stellte der Staat 40 Millionen Yuan und über 100 Fachleute für Tibetisch bereit, um das Gangyur und das Dangyur zusammenzustellen und herauszugeben. Die Arbeit dauerte über 20 Jahre. Gegenwärtig sind alle 124 Bände des Dangyur erschienen, die 108 Bände des Gangyur sollen im Jahr 2008 folgen. Bis jetzt wurden 1490 Bände des Tripitaka Gangyur gedruckt und Einzelausgaben von Werken über den Tibetischen Buddhismus wie zum Beispiel Bücher über Zeremonien, Biografien und Abhandlungen veröffentlicht. Im Jahr 1998 stellten der Verlag für tibetische antike Schriften und der Volksverlag Tibet die Bücher Gangyur der Bön-Religion und Dangyur der Bön-Religion (Tripitaka) zusammen und veröffentlichten sie. Nacheinander erschien auch eine Reihe von Monographien über den Buddhismus, so zum Beispiel Zusammenstellung und Erforschung der auf den Pattra-Blättern geschriebenen Sanskritsutras und Annalen der Tempel und Klöster der Bön-Religion in Tibet. Die normalen religiösen Aktivitäten und die Religionsfreiheit werden gesetzesgemäß gewährleistet. Sowohl auf der Ebene des Autonomen Gebiets Tibet als auch auf der Bezirks- und Stadtebene gibt es Vereinigungen der Buddhisten. Dem Zweig der Vereinigung der Buddhisten Chinas in Tibet sind die Akademie für den Tibetischen Buddhismus und das Institut für die Vervielfältigung der tibetischen Sutren untergeordnet. Das Organ der Vereinigung Der Tibetische Buddhismus erscheint auf Tibetisch. Der Staat hat außerdem die Chinesische Akademie für den Tibetischen Buddhismus gegründet, um hochqualifizierte Fachleute für den Tibetischen Buddhismus heranzubilden. Über 100 lebende Buddhas und hochgebildete Mönche haben die Akademie zur Weiterbildung besucht. Mönche und Nonnen studieren buddhistische Schriften, debattieren über Sutras, streben nach einem höheren Grad, führen Abhiseka- und Upasampaderi-Rituale durch und leben nach buddhistischer Doktrin. Das Reinkarnationssystem der lebenden Buddhas wird als einzigartiges Nachfolgesystem des Tibetischen Buddhismus vom Staat respektiert. Gemäß dem religiösen Zeremoniell und den geschichtlichen Vorgaben wurden bereits über 40 reinkarnierte lebende Buddhas bestimmt. Die religiösen Aktivitäten in Tibet kann man als inhaltsreich und vielfältig bezeichnen. Seit den 1980er Jahren werden mehr als 40 religiöse Feste und Zeremonien wieder durchgeführt. Die Gläubigen haben die Freiheit, an verschiedenen religiösen Festen und Zeremonien wie zum Beispiel dem Sagya-Dawa oder dem Xodoin-Fest teilzunehmen. In Tibet sind überall von Anhängern des Tibetischen Buddhismus aufgehängte Gebetsfahnen und Mani-Steine mit der eingravierten „Sechs-Schriftzeichen-Ermahnung“ zu finden. Man kann auch überall Gläubige sehen, die sich an religiösen Aktivitäten beteiligen. Die Gläubigen richten in ihrer Wohnung im Allgemeinen einen kleinen Gebetsraum oder eine Nische mit Buddhastatuen zur Verehrung Buddhas ein. Sie sind oft damit beschäftigt, Gebetsmühlen zu drehen, Tempel und Klöster, heilige Berge und Seen anzubeten, und buddhistische Rituale durchzuführen. Sitten und Gebräuche der Tibeter werden respektiert und geschützt. Nach der friedlichen Befreiung Tibets legte die chinesische Regierung großen Wert darauf, Sitten und Gebräuche der tibetischen und anderer Nationalitäten zu respektieren und zu schützen. Der Staat respektiert und gewährleistet die Freiheit der Tibeter und der Mitglieder anderer Nationalitäten in Tibet, nach ihrem eigenen Willen religiösen und volkstümlichen Aktivitäten nachzugehen. In den letzten 50 Jahren konnte die tibetische Bevölkerung ihre alten Traditionen in Bezug auf Trachten, Ernährung und Wohnkultur pflegen und regelmäßig traditionelle Feierlichkeiten veranstalten. Gleichzeitig wurden mit dem Fortschritt und der Entwicklung der Gesellschaft dekadente, rückständige und die Werktätigen verachtende Gebräuche verworfen und durch moderne, zivilisierte und gesunde neue Gepflogenheiten ersetzt. Jedes Jahr werden sowohl traditionelle volkstümliche Feste wie das Neujahrsfest nach dem tibetischen Kalender, das Badefest, das Onggor-Fest, das Butterlampen-Fest, das Dharma-Fest, das Fest der Opferverbrennung, das Garchachen-Fest, und das Pferderennenfest als auch landesweite und internationale Feste wie der Nationalfeiertag, der Internationale Frauentag und Arbeitertag gefeiert. Ferner wurden moderne Volksfeste wie das Yalong-Kunstfest in Shannan, das Kamba-Kunstfest in Qamdo, das Qomolangma-Kunstfest in Xigazê und das Azaleen-Fest in Nyingchi ins Leben gerufen. Die traditionelle tibetische Kultur wird mit den neuen Gedanken und der modernen Kultur verbunden. Dadurch gewinnen die tibetischen Sitten und Gebräuche neuen Charme.
|
Über Beijing Review | | | Über Beijing Rundschau | | | Rss Feeds | | | Kontakt | | | Aboservice | | | Zu Favoriten hinzufügen |
Adresse: BEIJING RUNDSCHAU Baiwanzhuanglu 24, 100037 Beijing, Volksrepublik China |