07-09-2008 Beijing Rundschau
Das Paralympische Dorf: Stadt ohne Hindernisse
von Chen Ran

 

„Das Wichtigste ist, dass der Aufenthalt im Paralympischen Dorf sehr praktisch ist."

Sinisn Vidic, serbischer Schütze, ist jetzt schon vier Tage in Beijing. Jeden Tag nach dem Abendessen fährt er im Rollstuhl die Einkaufsstraße nordwestlich des Paralympischen Dorfes entlang. An seinem Gesichtsausdruck lassen sich weder Nervosität noch der Druck der Vorbereitung auf den internationalen Wettbewerb ablesen. Er sagt, Beijing sei eine sehr schöne Stadt mit großartigen Gebäuden, netten Leuten und leckerem Essen. „Das Wichtigste ist, dass der Aufenthalt im Paralympischen Dorf sehr praktisch ist. Die Einkaufsstraße ist ähnlich wie ein Mini-Stadtzentrum. Supermärkte, Banken, Postämter, Internet-Cafes, Friseur-Salons...... Man kann hier fast alles finden. Alles mit barrierefreien Zugängen. Nach dem 10-Meter-Luftgewehr-Wettbewerb werde ich auf jeden Fall eine Tour durch Beijing machen.“

Auch Amalia Perez Vazquez, Gewichtheberin aus Mexico, lobt das Paralympische Dorf: „Es ist das zweite Mal, dass ich in Beijing bin. Ich war bereits im Mai diesen Jahres hier. Beijing hat sich rasch verändert.“ Vazquez gibt das Interview beim Friseur. Die Paralympischen Spiele in Beijing sind bereits die dritten Paralympischen Spiele, an denen sie teilgenommen hat. Bei den Spielen in Athen hat sie in der Gewichtsklasse bis 48 Kilogramm eine Silbermedaille gewonnen. „ Die Konkurrenz in meiner jetzigen Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm ist sehr groß. Ich bin bereit! Aber jetzt lasse ich mal die Spiele beiseite. Eine ordentliche Frisur ist das Wichtigste!“ Sie lacht in ihr Gesicht im Spiegel.

Amalia Perez Vazquez in Friseur-Salon

Die Regel besagt, dass denjenigen, die einen Ausweis der Kategorie Aa, Ao und Ac besitzen (das heißt registrierte Athleten, Offizielle der Delegation und Trainer) kostenlose Dienstleistungen beim Haare waschen, Fönen und Schneiden in allen Friseur-Salons im Olympischen und Paralympischen Dorf zur Verfügung steht.

Wu Qian, Direktorin des Friseur-Salons und General Manager von Beijing Beauty Ltd. sagt der Reporterin der Beijing Rundschau: „ Kostenlos bedeutet nicht, dass sich die Qualität unserer Dienstleistungen verschlechtert oder wir gar kein Geld verdienen. Wir sehen die Sache mehr als einen Wettbewerb, in dem das gesamte Dienstleistungsniveau, die Personalführung und die Bewirtschaftung eines Salons eine wichtige Rolle spielen.“

„Seit dem letzten Jahr haben wir schon insgesamt drei Millionen Yuan im Olympischen Dorf investiert. In der Tat, Geld zu verdienen ist nicht unser Ziel. Neben den erwähnten kostenlosen Dienstleistungen wie Haarewaschen, Schneiden und Fönen, sind die Preise für Dauerwellen und Färben viel niedriger als auf dem normalen Markt. Unser Wunsch ist es einfach, als freiwillige Helfer zum Gelingen der Spiele beizutragen, die ja bei uns Zuhause stattfinden,“ sagt Wu Qian.

Sie erklärt, dass im Friseur-Salon behindertengerechte Anlagen eingerichtet wurden. Am 30. August, dem Tag der Eröffnung das Paralympischen Dorfes, haben ihre Mitarbeiter die ursprüngliche Arbeitszone mit vier Sitzreihen umgebaut. Links und rechts sind lediglich zwei Sitzreihen beibehalten worden. Der Mittelgang wurde zur Rollstuhlzone verbreitert. Auch das Shampobecken wurde vergrößert, um es der Breite der Rollstühle anzupassen. Für den Empfang der Paralympischen Delegationen sind die Mitarbeiter bestens gerüstet. Eine Lächeloffensive gehört ebenso dazu wie der Blick aufs Detail. Die Kundschaft soll sich einfach wohlfühlen bei ihnen.

„ Das Resultat gibt uns Recht. Ich bin davon überzeugt, dass die Qualität der Dienstleistung um so höher wird, je besser die Vorbereitung im Vorfeld gelaufen ist. Ein Beispiel: unsere 128 Mitarbeiter haben seit sechs Monaten jeden Tag ein zweistündiges Englisch-Training absolviert. Thema: Worte und Redewendungen rund ums Frisieren. Sie haben dabei 80 Mustersätze einstudiert. Jetzt können die 60 Mitarbeiter hier reibungslos mit unseren Kunden kommunizieren. Mit der Zunahme der Zahl der im Dorf anwesenden Delegationen wird unsere Kundschaft immer größer. Wir werden unser Dienstleistungsangebot stets anpassen, um einen immer besseren Service bieten zu können.“ sagt sie.

 
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