28-08-2008 Beijing Rundschau Gerade oder ungerade, auch nach der Olympiade? von Zeng Wenhui
Der Mechaniker He fährt jeden Tag vier bis fünf Stunden Fahrrad. Über die Luftqualität während der Olympischen Spiele sagt er: „Der Unterschied ist spürbar. Besonders letzte Woche war es sonnig und der Himmel blau und klar. Das Wetter war viel besser als zuvor, als es nichts als Dunst gab." Vom 20. Juli bis 20. September gilt in Beijing die Regelung „Dan Shuang Hao" (wörtlich: „ungerade und gerade Zahlen"), die zu einem reibungslosen Ablauf der Olympischen Spielen beitragen sollte. Die Maßnahme sieht vor, dass an geraden Tagen nur die Pkw mit geraden Kennziffern fahren dürfen, während an ungeraden Tagen diejenigen mit ungeraden Ziffern am Verkehr teilnehmen dürfen. Viele Bürger, die den Bus nehmen, merken nun, dass sie im Vergleich zur Verkehrssituation vor der Einführung der Sonderregelung jetzt viel weniger Zeit auf der Straße verbringen: „Die Fahrt zum Büro ist um mindestens ein Drittel verkürzt worden. Es gibt seltener Staus." Du Shaozhong, der stellvertretende Direktor des Umweltschutzamtes Beijings erklärte am 23. August, dass die Qualität der Umwelt während der Olympiade große Fortschritte gemacht habe. Trotzdem stehe Beijing nach der Olympiade immer noch vor großen Herausforderungen in Sachen Umweltschutz, und es sollen noch strengere Umweltschutzmaßnahmen eingeführt werden. „Wir werden beschleunigt diejenigen Autos aus dem Verkehr ziehen, die erheblich zur Luftverschmutzung beitragen und die Feinstaubentwicklung an Baustellen verstärkt kontrollieren. Man soll beim Häuserbau mehr Geld für Umweltschutzmaßnahmen ausgeben. Die Ausgaben für die Bewahrung der Umwelt sollten erhöht werden. Sonst wächst die Unzufriedenheit der Bürger", so Du weiter. Hinsichtlich der Emissionsreduzierung bei Unternehmen, welche die Umwelt stark belasten, macht Du Shaozhong deutlich, dass die Unternehmen nach der Olympiade nicht einfach die Produktion wieder aufnehmen sollten, sondern gemäß den Forderungen der Regierung zuerst die Umweltprobleme lösen müssten. „Wenn ein Unternehmen seine Schadstoffemissionen nicht in den Griff bekommt, sollte die Produktion eingeschränkt oder gänzlich eingestellt werden", sagt Du Shaozong. Soll die Regelung „Dan Shuang Hao" nach der Olympiade beibehalten werden? Viele Bürger beschäftigt diese Frage. Wang Li, der stellvertretende Direktor des Amts für die Verwaltung des Straßenverkehrs sagt, „der flüssige Straßenverkehr während der Olympiade führt den Bürgern die Vorzüge von weniger Autos auf den Straßen vor Augen und verbessert die Stimmungslage der Städter. Zahlreiche Bürger hätten bereits Briefe an die zuständigen Behörden geschrieben oder auf anderen Wegen ihrer Meinung Ausdruck verliehen, dass die Regelung „Dan Shuang Hao" eine sehr gute Politik sei. Sie haben sich mit Hilfe des Öffentlichen Nahverkehrs daran gewöhnt, auf den täglichen Gebrauch ihrer Kraftfahrzeuge zu verzichten. Viele Bürger sind dafür, die Regelung „Dan Shuang Hao" auch in Zukunft beizubehalten. Leider hat Wang Li nicht direkt die Aussichten auf eine langfristige alternierende Nutzung der Privatautos kommentiert. „Die Verkehrsprobleme greifen direkt in das Leben der Bürger ein. Es geht um ihre ureigenen Interessen. Wir können im großen Kreis darüber diskutieren, und die Bürger können ihre Meinungen ausdrücken, damit die Regierung diese Überlegungen künftig bei der Ausarbeitung der diesbezüglichen Politik berücksichtigen kann", so Wang Li weiter.
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