25-03-2010 Beijing Rundschau
Aufwertung des RMB keine Lösung der Handelskonflikte zwischen China und USA

Der stellvertretende chinesische Handelsminister Zhong Shan, der zur Zeit die USA besucht, hat am 24. März in Washington erklärt, man solle die Wirtschafts- und Handelsstreitigkeiten zwischen China und den USA angemessen behandeln.

Bei einem Frühstücksbankett mit amerikanischen Industrie- und Handelsvertretern sagte Zhong Shan weiter, Chinas Handelsüberschüsse gegenüber den USA seien auf internationale Arbeitsteilung und Anpassung der Branchenstruktur im Zuge der Globalisierung zurückzuführen. Dies spiegle die Konkurrenzfähigkeit der Industriezweige beider Länder wider. Eine Aufwertung der chinesischen Landeswährung RMB könne dieses Problem aber nicht lösen. Um die ungleichgewichtige Situation beim bilateralen Handel zu ändern, seien einseitige Bemühungen Chinas nicht ausreichend. Die USA müssten sich auch darum bemühen. Ein stabiler RMB-Wechselkurs sei nicht nur für China, sondern auch für die USA und die Weltwirtschaft vorteilhaft, so Zhong Shan.

Zudem machte Zhong Vorschläge zur Intensivierung der Wirtschafts- und Handelszusammenarbeit zwischen China und den USA.

US-Finanzminister Timothy Geithner erklärte am Donnerstag in einem CNN-Interview, die USA könnten China nicht dazu zwingen, seine Wechselkurspolitik zu ändern und den RMB aufzuwerten.

China habe das Recht, den Wechselkurs seiner Landeswährung selbst zu bestimmen.

Geithner wies ferner darauf hin, dass sich China aus eigenem Willen heraus für eine Aufhebung der Bindung an den US-Dollar entscheiden müsse.

Nach Meinung US-amerikanischer Wirtschaftsexperten soll die amerikanische Regierung den Streit über den RMB-Wechselkurs auf diplomatischem Weg lösen.

Sowohl einseitige Strafzölle als auch weiterer Druck auf China hinsichtlich seiner Wechselkurpolitik würden beiden Seiten schaden, betonte der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Philip Levy bei der Anhörung im US-Repräsentantenhaus am Mittwoch.

Wenn die USA im RMB-Streit weiterhin auf Konfrontationskurs gingen, werde das die chinesisch-amerikanischen Beziehungen trüben, mahnte Harvard-Professor Niall Ferguson.

 
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