China kämpft gegen Ausbreitung des Grippenvirus A/H1N1

Am 11. Mai ist bestätigt worden, dass ein aus den USA heimgekehrter chinesischer Student in der chinesischen Provinz Sichuan mit dem Grippenvirus A/H1N1 infiziert ist. Es handelt sich um den ersten bestätigten Fall einer Infektion mit dem Virus auf dem chinesischen Festland. Der chinesische Staatspräsident Hu Jintao hat zuständige Behörden aufgefordert, mit allen Mitteln die Ausbreitung des Virus zu verhindern, um die Gesundheit und Sicherheit der chinesischen Bürger zu gewährleisten.

Außerdem berief der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao eine Sitzung des Staatsrats ein, auf der das Vorgehen zur weiteren Eindämmung der Ausbreitung des Virus festgelegt wurde.

Der chinesische Vize-Ministerpräsident Li Keqiang hat am 11. Mai den Virus-Infizierten und medizinische Mitarbeiter in Chengdu besucht.

Der chinesische Gesundheitsminister Chen Zhu forderte, China müsse aktive Vorbeugungsmaßnahmen ergreifen, um weitere Infektionen zu vermeiden.

Weiteren Angaben zufolge läuft die Suche und Beobachtung der Personen, die engen Kontakt mit dem Infizierten hatten, auf Hochtouren. Mittlerweile sind die meisten Leute ermittelt worden, die mit dem Infizierten auf den Flügen NW029 und 3U8882 im gleichen Flugzeug saßen. Sie stehen nun unter medizinischer Beobachtung. Angaben des chinesischen Gesundheitsministeriums zufolge wird der Großteil der Personen, die engen Kontakt zu A/H1N1-Infizierten gehabt haben, derzeit medizinisch beobachtet.

Dabei gab es bisher außer in Sichuan keinen Verdacht oder gar Bestätigung einer Ansteckung. Der Patient aus der Provinz Sichuan ist bereits auf dem Wege der Besserung. In einer Mitteilung des Gesundheitsministeriums hieß es dazu, man werde weiter eng mit den zuständigen Behörden und Lokalregierungen kooperieren, um weitere Personen mit Kontakt zu Infizierten ausfindig zu machen. Man werde diese Personen gegebenenfalls auch isolieren und medizinisch beobachten, um eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden.

Außerdem hat das Gesundheitsministerium am 12. Mai einen Plan zur Überwachung des Grippevirus A/H1N1 veröffentlicht. Dabei werden die zuständigen Behörden sowie deren Mitarbeiter unter anderem aufgefordert, innerhalb von zwei Stunden den Verdacht oder die Bestätigung einer Infizierung mit dem Virus per Internet direkt zu melden.

Bis 12. Mai 4:00 Uhr Beijinger Zeit gab es der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zufolge in 30 Ländern insgesamt 4694 bestätigte Infektionsfälle mit dem A/H1N1-Virus. In den USA gab es mit 2532 Fällen die meisten bestätigten Infektionen mit dem Virus.