15-07-2014
BRICS-Gipfel:Xi Jinping besucht Lateinamerika
„China und Lateinamerika ergänzen sich hervorragend“

Trotz einem markanten Anstieg beruht der Handel zwischen China und Lateinamerika noch stark auf traditionellen Produkten. In Zukunft sollen der Hightech-Sektor und die erneuerbaren Energien eine größere Rolle spielen.

Chinas Präsident Xi Jinping ist am 14. Juli im brasilianischen Fortaleza eingetroffen. Wo vor einigen Tagen noch Fußball gespielt wurde, beginnt am Dienstag das Gipfeltreffen der BRICS-Staaten. Im Anschluss daran wird Xi noch Brasilien, Argentinien, Venezuela und Kuba besuchen.

Die Staatsbesuche in diesen vier Ländern dürften die Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika weiter vorantreiben. „Lateinamerika ist ein dynamischer und vielversprechender Kontinent. China und Lateinamerika ergänzen sich wirtschaftlich hervorragend", heißt es aus dem Handelsministerium. „Während Chinas riesiger Binnenmarkt eine große Zukunft hat, sind die lateinamerikanischen Länder dabei, ihre Wirtschaft zu restrukturieren und ihre Infrastruktur zu verbessern. Das ist nicht nur eine wichtige Grundlage für den weiteren Ausbau der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und Lateinamerika, sondern gleichzeitig auch der größte Vorteil für ihre Zusammenarbeit in der näheren Zukunft."

Seit Chinas Beitritt in die Welthandelsorganisation WTO im Jahr 2001 haben sich die wirtschaftlichen Beziehungen zu Lateinamerika rasant entwickelt. Nach den USA und der Europäischen Union ist die Volksrepublik inzwischen der drittgrößte Handelspartner von Lateinamerika. Umgekehrt ist Lateinamerika bereits der siebtgrößte Handelspartner von China.

Nach Angaben der chinesischen Zollverwaltung stieg das gegenseitige Handelsvolumen im Jahr 2013 um 0,1 Prozent auf 261,57 Milliarden US-Dollar. 2000 hatte es erst 12,6 Milliarden US-Dollar betragen. Während Chinas Exporte (134,27 Milliarden US-Dollar) im vergangenen Jahr mit 0,7 Prozent leicht zurückgingen, nahmen seine Importe um ein Prozent auf 127,3 Milliarden US-Dollar zu.

In den ersten vier Monaten dieses Jahres stieg das gegenseitige Handelsvolumen um 6,1 Prozent auf 80,09 Milliarden US-Dollar. Chinas Exporte nach Lateinamerika gingen jedoch um 1,9 Prozent zurück. Dafür nahmen seine Importe aus Lateinamerika um 15,2 Prozent zu.

Noch wird vorwiegend mit traditionellen Produkten gehandelt. In Zukunft sollen es aber vermehrt Hightech-Produkte und Produkte mit hoher Wertschöpfung sein. „China hat Vorteile in der Solarenergie oder bei großen Geräten. Da Lateinamerika eine kohlenstoffarme Wirtschaft anstrebt, ist das Potenzial für chinesische Unternehmer sehr groß", erklärt ein Beamter aus dem chinesischen Handelsministerium.

Mit Blick auf die reichen Rohstoffvorkommen und das stabile wirtschaftliche Umfeld wünscht sich der Beamte aber auch mehr chinesische Direktinvestitionen in Lateinamerika: „Die chinesische Regierung ermutigt einheimische Unternehmen, ihre Investitionen in Lateinamerika zu erhöhen. Sie begrüßt auch mehr Investitionen aus dieser Region."

Als Branchen mit einem großen Potenzial erachtet der Beamte den Bereich neue Energien und neue Materialien, die Bio-Industrie, die technologische Innovation oder auch moderne Fertigungstechniken. Auch in der Luft- und Raumfahrt, beim Automobilbau oder in der Telekommunikation sieht der Beamte noch großes Entwicklungspotenzial. (Quelle: german.people.com.cn)