16-05-2014
Zongzi am Duanwu-Fest
Zongzi am Duanwu-Fest

Zongzi (in Bambusblätter eingewickelte Reisklöße)

Das traditionelle Essen zum Duanwu-Fest sind Zongzi, in Bambusblätter eingewickelte Reisklöße. Darüber gibt es auch eine interessante Geschichte: Während der Regierungsperiode von Jianwu in der Östlichen Han-Dynastie lebte in der Stadt Changsha ein Mann, der sich dem Kaiser als Beamter des Ranges Sanlü(diese Stellung hatte Qu Yuan einst innegehabt) vorstellte und zu ihm sagte: „Ihr bringt so viele Opfergaben, aber jedes Mal wir ein großer Teil davon vom Flussdrachen heimlich gefressen. Wickelt in Zukunft die Opfergaben in Blätter des Zedrachbaums ein und bindet sie mit bunten Seidenfäden zusammen, der Drache fürchtet diese beiden Dinge und wird nicht mehr wagen, eure Gaben zu fressen." Aus diesem Brauch sind später allmählich die heutigen Zongzi entstanden.

   Ein Zongzi-Wettbewerb in der Stadt Changsha am 9. Juni 2013

In dem Buch Fengtuji(Über Sitten und Gebräuche) aus der Jin-Zeit (2.- 4. Jahrhundert) heißt es: Im Hochsommer ist Das Duanwu-Fest, man formt Jiaoshu aus gekochter Hirse." Diese Jiaoshu sind die heutigen Zongzi. Es heißt im Fengtuji weiter: Hirse oder Reis wird in Blätter eingewickelt und in dicker, gekalkter Brühe gekocht, bis sie weich werden; vom 5. Tag des fünften Monats bis an den Tag der Sommersonnenwende werden sie gegessen." Farbe Geruch und Geschmack der nach dieser Methode gemachten Zongzi können nicht allzu appetitlich gewesen sein. In der Zeit der Tang- und Song-Dynastie gab es bereits viele verschiedene Arten von Zongzi. Es gab röhren- und zylinderförmige Zongzi mit Füllungen von Datteln, Zucker, Piniennüssen, Kastanien, Walnüssen, Ingwer und Zimt, Moschus u.a. Es liegt auf der Hand, dass ihr Geschmack nicht mehr mit dem der früheren Jiaosu identisch war. Auch in der Ming-Dynastie war man anspruchsvoll. So steht in der Hofgeschichte der Ming-Dynastie: „Klebriger Reis sauber gewaschen, Datteln, Kastanien, Feigen, Gingko oder rote Bohnen werden dazugegeben; eingewickelt wird dies in Haferreis- oder Bambusblätter." Daneben gab es noch die berühmten Beifußduft-Zongzi, sie erhielten ihren Namen von den Beifußblättern. In der Qing-Dynastie gab es noch mehr neue, auch entwickelte Formen. Von Norden bis Süden, vom einfachen Volk bis hin zum Kaiserpalast wurde eine Fülle neuer Zongzi-Mischungen kreiert. Eine besondere Delikatesse waren die sogenannten Milch-Zongzi. Man mischte zunächst Quark mit Reis, ließ das Ganze eine Nacht stehen und kochte hundert Pfund Quark verbraucht. Ferner gab es noch regionale Spezialitäten wie z. B. die Schinken-Zongzi aus Yangzhou. Im Süden wurden Bambusblätter zum Einwinkeln bnutzt. Gabratene Wassernuß-Zongzi galten als „Speise des Himmels"- so steht es in dem Buch Yangxiaolu (Über die Ernährung) aus der Qing-Zeit. In jener Zeit wurden die verschiedensten Füllungen verwendet: Datteln und Zucker, Shuijing(eine Mischung aus Schweinefett und Zucker), daneben Bohnen, Fruchtfüllungen, gemischte Füllungen, Nüsse, „Eisschnee" (Kandiszucker umd Yams), Weißdorn, Sesam und vieles mehr.

Die Zongzi von Jiaxing gelten als sehr vorzüglich und sind wegen ihres feinen Geschmacks berühmt: man schneidet frischen Schinken in kleine Stücke und fügt etwas Zucker, Wein und Salz hinzu. Diese Füllung wird mit einer Scheibe fettes Fleisch und zwei Scheiben mageres Fleisch eingewickelt. Das Fett schmilzt beim Erhitzen gibt der Reisfüllung einen besonderen, frischen Geschmack. Wiederum anders schmecken die Zongzi aus Guangdong, die sogenannten Eigelb-Zongzi, die mit eingelegtem Eidotter gefüllt sind. Für „Gemischte Zongzi" verwendet man gehackte Würfel von Hühner- oder Entenfleisch mit Pilzen oder grünen Bohnen. Die Zongzi aus Guangdong werden in Lotusblätter eingewickelt, die großen sein bis zu ein Pfund schwer. Die nordchinesischen Hirse- Zongzi z. B. sind weder sehr hart noch sehr weich und haben einen besonders frischen Geschmack. Die Zongzi erinnern an den großen patriotischen Dichter Qu Yuan und zeugen gleichzeitig von der alten und hochentwickelten Kochkunst des chinesischen Volks.