13-03-2014
Fakten im Überblick
Verschollene Passagiermaschine erfordert engere maritime Kooperation
Auch sechs Tage nach dem Verschwinden der Passagiermaschine aus Malaysia mit 239 Menschen an Bord gibt es keine verwertbaren Spuren. Im Südchinesischen Meer ist eine beispiellos intensive Suchaktion angelaufen. Dabei verdeutlicht die Suche nach der verschollenen Boeing 777-200 aus Malaysia einmal mehr die die Notwendigkeit einer verstärkten maritimen Kooperation im Südchinesischen Meer.

Inzwischen haben ein Dutzend Länder und Gebiete, darunter China, Malaysia, Vietnam, Indonesien, Thailand, die Philippinen und die USA, militärische und zivile Kräfte für eine umfassende Suche aus der Luft, auf dem Meer und unter Wasser im möglichen Absturzgebiet mobilisiert.

Dazu betont der Direktor der chinesischen Akademie für internationale Fragen, Qu Xing, dass diese Suchaktion die Notwendigkeit und Dringlichkeit einer kontinuierlich verstärkten Kooperation zwischen allen Staaten um das Südchinesische Meer demonstriert. Qu Xing fügte hinzu, wenn alle Beteiligten an der Suchaktion koordiniert und einheitlich vorgehen würden, würde dies die Effizienz und die Qualität der Suche beträchtlich erhöhen.

Bereits im Oktober vergangenen Jahres hatte Chinas Ministerpräsident Li Keqiang auf dem China-ASEAN-Gipfel (10+1) ein Kooperationsprogramm zur Katastrophenbekämpfung vorgeschlagen, um die Verbindungen beider Seiten in diesem Aspekt auszubauen. Und er hatte 50 Millionen Yuan (knapp 6 Millionen EURO) zugesichert, um einen Dialog- und Austauschsmechanismus der maritimen Institutionen Chinas und der ASEAN-Staaten zu errichten und eine Zusammenarbeit bei der Personalausbildung und gemeinsamen Patrouillen in Gang zu setzen. Zuvor hatte die chinesische Regierung bereits im November 2011 beschlossen, einen China-ASEAN-Fonds für maritime Kooperation in Höhe von drei Milliarden Yuan (rund 260 Millionen EURO) zu etablieren. Zu den 17 Projekten gehören maritime Suchaktionen.

Seit dem Tsunami im Indischen Ozean Ende 2004 hat in den ostasiatischen und südostasiatischen Ländern das Wissen um die Notwendigkeit von Katastrophenschutzmaßnahmen und eine entsprechende internationale Zusammenarbeit deutlich zugenommen. Dies ist bereits zu einem wichtigen Bereich der Kooperation zwischen China und den ASEAN-Staaten geworden. Dazu verweisen Analysten darauf, dass die von China initiierte Ostasien-Kooperation im Bereich Katastrophenbekämpfung und -vorbeugung den Interessen aller Seiten diene.

Andererseits hätten aber territoriale und maritime Streitigkeiten in einem gewissen Maße die Vertrauensbildung rund um das Südchinesische Meer behindert und einen Ausbau der Zusammenarbeit erschwert.

Qu Xing betonte in diesem Zusammenhang, dass Vertrauensbildung ein Prozess sei. Allerdings dürfe die internationale Kooperation nicht erst nach einer umfassenden Vertrauensbildung gestartet werden, sondern müsse dazu beitragen. Das gelte insbesondere für die humanitäre Kooperation, die mit dem Leben der Menschen eng verbunden sei. Sie müsse bevorzugt umgesetzt werden.

China und die ASEAN-Staaten hatten 2002 eine „Aktionsdeklaration aller Seiten um das Südchinesische Meer" unterzeichnet. Darin war verankert worden, dass die Beteiligten vor einer umfassenden und dauerhaften Lösung der Streitigkeiten eine Kooperation erörtern und starten sollten. In diesem Zusammenhang waren ausdrücklich die Bereiche Seefahrt, Verkehrssicherheit, Suche und Hilfe genannt worden. (Quelle: Radio China International)