11-03-2014
Korrespondenten der BR
Qian Zongfei: Höhere Subventionen für die Bereitstellung von Ackerland für die Forstwirtschaft
von Zeng Wenhui

Umweltschutz und ökologische Landwirtschaft sollten vorangetrieben werden, erklärte Ministerpräsident Li Keqiang im diesjährigen Tätigkeitsbericht der Regierung. Weiter gefördert werden soll die Wiederbenutzung von Ackerland in der Forstwirtschaft. Dafür stehen laut Plan 5 Millionen Mu Ackerland bereit.

Im Interview mit der Beijing Review erklärte Qian Zongfei, Abgeordneter des 12. NVK und stellvertretender Vorsitzender des Verbandes für Literatur und Kunst in der Stadt Zhangjiakou (Provinz Hebei), dass Zhangjiakou als Wasserquelle für den Guanting-Stausee in Beijing fungiere, die Stadt sei verantwortlich für sauberes Trinkwasser in der Hauptstadt. Zhangjiakou hat daher mehrere Maßnahmen ergriffen, z. B. den Anbau von weniger bewässerungsintensiven Getreidesorten wie Mais und Hirse anstelle von Wasserreis. Die Bauern tun ihr Bestes, um möglichst wenig oder gar keine Schädlingsbekämpfungsmittel und chemische Düngemittel zu benutzen. Darüber hinaus wird aktiv die Wiederbenutzung des Ackerlandes für die Forstwirtschaft betrieben. Damit leisten Bauern einen wichtigen Beitrag und bringen gleichzeitig ein großes Opfer für die Umwelt. Aufgrund des Klimas ist die Anpflanzung von Obstbäumen oder anderem Nutzwald nicht möglich, der Ertrag wäre zu gering. Deshalb werden Pappeln und Weiden angepflanzt. Die Bauern hätten zwar Verständnis gezeigt, so Qian, aber viele verarmen wieder, denn die Subventionen der lokalen Regierung seien zu niedrig. Qian rät daher, dass sich auch die Zentralregierung an den Subventionen beteiligen solle, damit die Bauern über mehr Einkommen verfügen und das Ackerland problemlos der Forstwirtschaft überlassen können. „Mit mehr Grünanlagen, einer besseren Umwelt und weniger Smog fühlen sich alle wohler", so Qian.

Zurzeit erhalten die Bauern nur begrenzte Subventionen, erklärte Qian. Zum Vergleich: In Beijing beträgt die Subvention 3000 Yuan pro Mu (1/15 Hektar), in Zhangjiakou nur 100 Yuan.

Ende letzten Jahres hat das Olympische Komitee Chinas vor dem Internationalen Olympischen Komitee einen Antrag auf die gemeinsame Bewerbung von Beijing und Zhangjiakou um die Olympischen Winterspiele 2022 gestellt. Beijing soll für Wettbewerbe im Eisschnelllauf zuständig sein, im Kreis Chongli der Stadt Zhangjiakou sollen Skilanglaufwettbewerbe stattfinden. Die ganze Stadt knüpfe hohe Erwartungen an die Bewerbung, so Qian. Sie verfügt über einen hohen Anteil an Grünflächen, eine schöne Umgebung und genug Schnee im Winter, so dass sie ideal für den Skilanglauf sei. Von Beijing würde die Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug nur eine halbe Stunde dauern. Zhangjiakou will jetzt noch mehr Grünflächen anlegen, um seine Chancen bei der Bewerbung um die Olympischen Spiele zu erhöhen.