1991 haben 86000 Franzosen China besucht. In diesem Jahr kommen mehr als 100 000 französische Touristen. Eine pensionierte Ärztin sagte, seit 1989 habe sie fünfmal China besucht. In ihrer Jugend hatte sie schon eine Sehnsucht nach China, und jetzt gehe ihr Traum endlich in Erfüllung. Sie habe mit einem ihrer fünf Enkel Beijing besucht und beabsichtige, auch mit den anderen vier die Chinareise zu machen.

Nach den Aussagen einer Mitarbeiterin im ,,Reisebüro Frankreich-China" sind die französischen Touristen überrascht über die Öffnung und die Prosperität in China. Immer mehr Franzosen wollen Reisen nach China unternehmen, sei es als Abenteuerurlaub in Xinjiang oder Tibet oder als Kultururlaub zum Kennlernen der Sitten und Gebräuche der nationalen Minderheiten in Guizhou und Yunnan. Die faszinierenden Landschaften und die exotische Atmosphäre in diesen Gegenden haben besonders viele Besucher angezogen.

Nach Meinung der Direktorin einer französischen Reisegesellschaft kann China nach über zehnjährigen Bemühungen für den Tourismus jetzt Produkte anbieten, die den internationalen Standard erreichen. Außer dem Verkehrsproblem, wie gelegentliche Staus in der Innenstadt, ist die Lage auf anderen Gebieten in China zufriedenstellend. Sie sagte: ,,Die Franzosen haben immer etwas zu mäkeln. Wenn sie sich nicht beklagen, bedeutet das, daß sie wirklich zufrieden sind. Viele Touristen haben uns nach ihrer Chinareise geschrieben, daß sie rundum erfolgreich und unvergeßlich gewesen sei."

Einige französische Reiseführer erzählten, daß französische Touristen China mit seiner eigenen Kultur erleben wollen. Einwohner und ihre Wohnhäuser sind interessanter als Luxushotels; in einer Familie die chinesischen Maultaschen ,,Jiaozi" zu essen ist eindrucksvoller als in einem Spitzenrestaurant Delikatessen zu kosten. Bronzewaren, Orakelknochenschriften und alte Kalligraphien und Gemälde im Shanghaier Museum sind so attraktiv, daß man nicht mehr an die Rückkehr denkt. (Quelle: Beijing Rundschau, Nr. 36, 1992)