15-01-2014
Historische Berichte
Fortschritte im Handel zwischen China und Frankreich

Bei einer Zusammenkunft mit Edith Cresson, der französischen Ministerin für industrielle Entwicklung und Außenhandel, am 12. April in Beijing sagte Ministerpräsident Zhao Ziyang, China und Frankreich hätten im letzten halben Jahr bei der wirtschaftlichen und technischen Zusammnenarbeit und beim Handel neue Durchbrüche erzielt. China begrüße Frankreichs positive Haltung gegenüber der Zusammenarbeit mit China und hoffe, daß der Handel mit dem Technologietransfer in Verbindung gebracht werde.

Edith Cresson war auf Einladung Zheng Tuobins, des Ministers für Außenwirtschaft und Außenhandel, am 10. April zu einem offiziellen Besuch und zur Leitung der fünften Sitzung der Chinesisch-Französischen gemischten Kommission in Beijing eingetroffen. Während des Besuchs traf sie mit Ministerpräsident Zhao Ziyang, Vizeministerpräsident Li Peng, der Staatskommissarin und Präsidentin der Chinesischen Volksbank Chen Muhua und Verantwortlichen der Ministerien für Post- und Fernmeldewesen, Elektronische Industrie, Kernindustrie, Chemische Industrie und Eisenbahnwesen sowie der Volksregierungen der Stadt Shanghai und der Provinz Guangdong zusammen.

Während des Besuches wurde ein Abkommen über die Entwicklung der wirtschaftlichen Beziehungen und der Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren, ein Rahmenabkommen über die französischen gemischten Kredite und ein Protokoll über deren Verwendung unterzeichnet. Dies sind Frankreichs erste Entwicklungskredite an China.

Es ist vorauszusehen, daß Frankreich im Handel mit China einen großen Überschuß haben wird. Beide Seiten haben im Geist der Freundschaft, der Offenheit, des gegenseitigen Verständnisses und der Zusammenarbeit konkrete Maßnahmen für den Abbau dieses Überschusses diskutiert. Lang Zhicun, ein Beamter des Ministeriums für Außenwirtschaft und Außenhandel, sagte, neben der Konsolidierung und Entwicklung seiner wichtigsten traditionellen Exportartikel werde China die Produktion von Waren, die auf dem französischen Markt sehr gefragt sind und die China in großen Mengen exportieren kann, beschleunigen. Er hoffe, daß Frankreichseinen Einfluß in der EG geltend machen und diese dazu bewegen werde, die Restriktionen für chinesische Exportwaren zu lockern.

Frankreich ist einer der ältesten westeuropäischen Handelspartner Chinas. Obwohl das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen im Jahre 1964 Höhen und Tiefen erlebt hat, ist es insgesamt angestiegen. Betrug in den 60er Jahren das jährliche Handelsvolumen im Durchschnitt 110 Millionen US-Dollar, so belief es sich in den 70er Jahren auf 370 Millionen US-Dollar und stieg zwischen 1980 und 1984 auf mehr als 600 Millionen US-Dollar. 1983 erreichte es die Rekordhöhe von 785 Millionen US-Dollar. 1985 ist ein neuer Aufschwung zu erwarten. Allein im ersten Quartal 1985 wurden Verträge über die Einfuhr von einer Programmfolgesteuerungs- Telefonvermittlungsanlage für 100 000 Anschlüsse, 150 Elektroloks und ihrere Herstellungstechnik sowie von drei Airbussen vom Typ A 310-200 unterzeichnet. Ferner schlossen die Autofabrik Guangzhou und Peugeot einen Vertrag über die gemeinsame Herstellung von Leichtlastkraftwagen. (Quelle: Beijing Rundschau, Nr. 17, 1985)