Hohe Produktionskraft: Arbeiter am Fließband bei Shuanghui International Holdings Ltd. in Luohe in der zentralchinesischen Provinz Henan. Shuanghui, Chinas größter Fleischproduzent, bot für den Kauf des amerikanischen Schweinefleischproduzenten Smithfield Foods Inc. 7,1 Milliarden Dollar, Schulden inklusive (Zhao Peng)
Vor dem Hintergrund weltweit sinkender Auslandsinvestitionen steigen Chinas Auslandsinvestitionen. China ist mittlerweile nach den USA und Japan der drittgrößte Investor der Welt.
Die Investitionen chinesischer Unternehmen können den Zielländern Kapital, Arbeitsplätze und Marktchancen verschaffen und –- noch wichtiger -– die örtliche Wirtschaft beleben. Nach einem Bericht des Pew Research Center vom Juli werden in den USA schätzungsweise 33.000 Arbeitsplätze direkt von Unternehmen angeboten, deren Aktienmehrheit in der Hand chinesischer Firmen ist, und diese Zahl steigt weiter. Noch mehr Arbeitsplätze entstehen auf indirekte Weise.
Was chinesische Unternehmen angeht, so können sie eine Menge im Laufe des Investitionsprozesses lernen. Sie sind in der Lage, ihre Position zu stärken, wenn sie sich mit internationalen Regeln vertraut machen, um ihr internationales Niveau und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.
In der Vergangenheit lag der Schwerpunkt chinesischer Investitionen auf natürlichen Ressourcen, heute stehen Wissenschaft und Technologie, Nahrungsmittel, Immobilien und Markenmanagement mehr im Fokus. Am 9. September genehmigte die US-Regierung den Aufkauf von Smithfield Foods Inc. durch die chinesische Shuanghui International Holdings Limited. Es handelte sich um die größte Auslandsinvestition eines chinesischen Nahrungsmittelkonzerns.
Auch die Investitionsziele verändern sich. In der Vergangenheit gingen Investitionen vor allem nach Afrika, in der ersten Jahreshälfte 2013 machten jedoch Unternehmensinvestitionen nach Hongkong, in die USA, den ASEAN-Raum, die EU, Australien, Russland und Japan fast 78 Prozent der chinesischen Direktinvestitionen aus. Die USA sind nach Hongkong zum zweitgrößten Investitionsziel für chinesische Unternehmen geworden.
Auch wenn die chinesischen Investitionen einem marktkonformen Vorgehen entsprechen, verlaufen sie nicht reibungslos. China besitzt eine große Menge Sparkapital, und einige Länder dürsten angesichts der internationalen Finanzkrise danach. Aber auch etwas so Simples wie der Kapitalfluss wird manchmal durch Handelsprotektionismus und politische Einflüsse behindert.
In jüngster Vergangenheit sind chinesische Unternehmen von einigen ausländischen Regierungen und Unternehmen unfair behandelt worden. Aus Angst vor Wettbewerb haben westliche Unternehmen ihre Regierungen um Schutz gebeten und versuchen, chinesische Investitionen durch die Verbreitung negativer Vorurteile und Theorien zu verhindern
Gescheiterte Investitionen sind vielfach auf solche Verhinderungstaktiken zurückzuführen. In den Augen chinesischer Unternehmer zeigt dies, dass das Versprechen westlicher Staaten auf einen freien Markt nicht eingehalten wird. Statistiken zufolge gibt es fast genauso viele erfolgreiche Auslandsinvestitionen wie gescheiterte Versuche, was auf die ungerechte Behandlung und die Behinderungen hindeutet, auf die chinesische Investoren in einigen Ländern stoßen. Von der internationalen Gemeinschaft wird ein besseres Verständnis und eine objektivere Haltung gegenüber China erwartet.
Natürlich sind einige erfolglose Investitionen auch auf die Unternehmen selbst zurückzuführen. Die Investitionskompetenzen von manchen chinesischen Firmen befinden sich immer noch auf einem elementaren Niveau, es herrscht wenig wirtschaftliche Effizienz, daher sc heitern sie schnell. Die amerikanische Seite ist bei Übernahmen und Fusionen beispielsweise sehr besorgt, wenn es um die Art des Kapitals, geistige Eigentumsrechte, staatliche Subventionen und andere Faktoren in chinesischen Unternehmen geht. Chinesische Unternehmen verfügen jedoch selten über spezialisierte Agenturen, noch beschäftigen sie Fachpersonal, das sich mit Auslandsstrategien, örtlichen Gesetzen und Kommunikationsüberwachungssystemen auskennt.
Wie man Zweifel und Missverständnisse ausräumt, ist ein großes Thema für chinesische Unternehmen, wenn sie im Ausland investieren. Die Anpassung und Verbesserung unternehmerischer Strategien zur Stärkung von Investitions- und Führungskompetenzen sowie der Einsatzfähigkeit am Markt sollte von chinesischen Investoren als wichtige Aufgabe erachtet werden. Wenn diese Probleme einmal gelöst sind, wird die Begeisterung für Auslandsinvestitionen sogar noch zunehmen.
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