18-06-2013
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China schickt Shenzhou-10 ins All
von Yin Pumin

Die Trägerrakete des Typs „Langer Marsch-2F" ist wiederum im Wesentlichen identisch mit der, die beim Start der Shenzou-9 eingesetzt wurde.

"Der Verzicht auf Änderungen bedeutet, dass Chinas Raketentechnologie ein Stadium der Reife erreicht hat", erklärte Jing Muchun, Chefkonstrukteur der Trägerrakete.

„Ziel der Shenzhou-10-Mission sind weitere Tests von Andock-Techniken sowie von Technologien, die die Astronauten während ihres Aufenthalts im All unterstützen sollen. Ebenso sollen neue Technologien, die für den Bau von Raumstationen relevant sind, zum Einsatz kommen", so Wu Ping, Sprecherin von Chinas bemanntem Raumfahrtprogramm bei einer Pressekonferenz am 10. Juni.

"Bislang haben wir nur drei automatische und ein manuelles Andockmanöver durchgeführt. Wir brauchen mehr Tests. Wir müssen außerdem beweisen, dass unsere Taikonauten fit genug für einen längeren Aufenthalt im All sind und dass die Raumsonden in der Lage sind, ihnen bei ihrem Alltag und ihrer Arbeit die nötige Hilfe zu leisten", so Wu.

Außerdem sollen die Ernährung der Taikonauten und die Abfallverwertung verbessert werden, fügte sie hinzu.

Während der Mission soll das Raumschiff um das Labor herummanövriert werden, um Andockmanöver aus unterschiedlichen Positionen durchzuführen.

"Wir wollen schauen, wo es beim Bau einer Raumstation noch Probleme gibt, Lösungen dafür finden und Tests durchführen. Das ist einer unserer Hauptschwerpunkte zurzeit. In diesem Sinne stellt die Shenzhou-10 eine Übergangsmission dar", erklärte Zhang Bonan, Chefkonstrukteur der Shenzhou-10.

Es bestehe das Risiko, dass einige der Bauteile der Tiangong-1 nicht mehr in allerbestem Zustand seien, da das Raummodul das Ende seiner Dienstzeit erreicht und bereits vier Andock-Tests durchlaufen habe, so Wu.

Die Tiangong-1 startete im September 2011 ins All, in drei Monaten soll ihr Einsatz zu Ende gehen.

Das Raummodul gilt als erster Schritt Chinas auf seinem Weg zu einer permanenten Weltraumstation, die um das Jahr 2020 geplant ist. Damit wäre China das dritte Land der Welt, das eine solche Station unterhält.

Die Besatzung der Shenzhou-10 will die Öffentlichkeit durch einen interaktiven Videovortrag der Astronautin Wang über die Physik der Mikroschwerkraft mit einbeziehen. Wang will über die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten sprechen und Schülern helfen, die Phänomene Gewicht, Masse und die Newtonschen Gesetze zu verstehen.

"Für Weltraumfans ist das ein Fest", erklärte Zhao Yang, Forscher am Chinesischen Wissenschafts- und Technologiemuseum. "Es dürfte eine interessante Einführung zum Thema Schwerelosigkeit geben."

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