14-06-2013
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Garten-Expo: Reha-Kur für Beijings Süden
von Bai Shi

Ein Brachland erwacht zu neuem Leben

Ein Dach aus Schirmen: Im Taiwan-Garten der Expo flanieren Besucher am 25. Mai unter Papierschirmen entlang. 

Der Bezirk Fengtai ist ein relativ wenig erschlossenes Gebiet außerhalb des Stadtkerns. Aufgrund eines Stadtentwicklungsplans der Beijinger Stadtregierung aus dem Jahr 2009 wurde er als Standort des Garten-Expo-Parks ausgewählt, erklärte Bezirksvorsteher Ji Yan.

Beijing sei eine internationale Stadt mit einer unausgewogenen Entwicklung, so Ji. Die südlichen Stadtbezirke hinkten lange Zeit hinter dem Rest der Hauptstadt hinterher.

Seit 2010 hat die Hauptstadt Maßnahmen zur Entwicklung der südlichen Bezirke ergriffen. Seitdem ist die Gegend nicht mehr wie vorher von Low-End-Industrien wie Zementfabriken und Kohleminen abhängig, sondern hat sich in ein belebtes Geschäftszentrum und einen Standort für innovative Technologiefirmen verwandelt.

Die Expo ist Teil dieser Bemühungen. Sie könnte zu einem neuen Investitionsmodell in das Anlagevermögen der Hauptstadt werden.  

2010 wurde die riesige Summe von 290 Milliarden Yuan (36,2 Milliarden Euro) in den Süden Beijings investiert. Das war Teil eines auf drei Jahre angelegten städtischen Entwicklungsprojekts. Die Garten-Expo gelte als Herzstück dieses Entwicklungsplans, erläutert Ji.  

Vorher hatte die Lokalregierung dem Umweltschutz auf seiner Urbanisierungs- und Industrialisierungsagenda keine hohe Priorität eingeräumt. Es sei nun aber an der Zeit, nicht nachhaltige Entwicklungsmuster zu berichtigen, fordert er.

1997 stuften die Behörden den Yongding als ungeeignet zur Trinkwassergewinnung ein. Wegen des exzessiven Einsatzes von Düngemitteln und giftiger Industrieabfälle war er gerade noch für Bewässerungszwecke nutzbar, auch wenn Fabrikschließungen und ein besseres Agrarmanagement die Wasserqualität seit gut zehn Jahren leicht erhöhten.

Zudem machte eine 140 Hektar große Mülldeponie am Westufer des Flusses die Gegend als Wohngebiet unattraktiv. Der auf drei Jahre angelegte Entwicklungsplan verwandelte das zuvor als Mülldeponie genutzte Land in das malerische Splendid Valley. Landschaftsarchitekten versiegelten den Boden, um das Durchsickern von Abfällen in die Bepflanzung zu verhindern.

Neue Möglichkeiten zur Förderung einer kontinuierlichen Entwicklung der Stadtgebiete im Südwesten Beijings seien enorm wichtig, betonte Ji.

Auch die Verkehrsanbindungen zum Expo-Park wurden verbessert. Eine neue U-Bahn-Linie verbindet seit dem 5. Mai den Park und das Yongding-Gebiet mit der wichtigsten Ringlinie der Stadt. Außerdem entstanden 24,2 Kilometer neue Straßen, so Gu Xiaoyuan, PR-Direktor der Expo.

Yue Shulan (43), eine ehemalige Einwohnerin von Changxindian, konnte beobachten, wie sich ihr heruntergekommenes Dorf in eine riesige Expo-Park-Anlage verwandelte.   

"Die Straße in der Nähe meines Hauses war schmal und holperig. In nur einem Jahr wurde sie zu einer achtspurigen Schnellstraße", erzählt Yue aufgeregt. Sie und andere Dorfbewohner wurden während der Bauarbeiten in andere Häuser umgesiedelt.

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