29-03-2013
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Unerschütterliche internationale Perspektiven
von An Gang (Der Autor ist Kolumnist bei der Beijing Review)

 

An die neuen Außenpolitiker Chinas werden hohe Erwartungen gerichtet. 

 

 

 

 

Außenminister Wang Yi, geboren 1953 in Beijing, Studium der Wirtschaftswissenschaften.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Yang Jiechi, Staatsrat, geboren in Shanghai im Mai 1950, Doktor der Geschichte.

 

 

 

 

 

 

 

 

Mit dem Abschluss des Führungswechsels und Umgestaltung des Kabinetts während der jährlichen Parlamentssitzung, die am 17. März zu Ende ging, stehen jetzt auch Chinas neue Außenpolitiker fest. Yang Jiechi, ehemaliger Außenminister, wurde zum verantwortlichen Staatsrat für auswärtige Angelegenheiten befördert. Wang Yi, erfahrender Diplomat und ehemaliger Vize-Außenminister, wurde zum neuen Außenminister ernannt.

Zuvor wurde Zhang Yesui nach Ende seiner Amtszeit als US-Botschafter zum amtierenden Vize-Außenminister ernannt. Seinen Botschaftsposten in Washington soll Cui Tiankai, als Vize-Außenminister verantwortlich für die chinesisch-amerikanischen Beziehungen, übernehmen.

Die neue Formation der chinesischen Außenpolitik unterstreicht die neuen Erwartungen seitens der chinesischen Staatsführung. Sie strebt nach verbesserten und gleichzeitig weiterhin stabilen Auslandsbeziehungen.

 

Strategisches Denken

Yang ist ein erfahrener Diplomat, bekannt für seine exzellente Bildung und große Kultiviertheit, seine Bescheidenheit sowie sein exaktes und strategisches Denken. Während seiner Karriere hat er sich lange für die chinesisch-amerikanischen Beziehungen eingesetzt. Von 2000 bis 2004 war er chinesischer Botschafter in Washington. In dieser Zeit erholte sich die Beziehung zwischen China und den USA von ihrem Tiefpunkt nach dem Zusammenstoß einem Überwachungsflugzeug der US-Marine und einem chinesischen Kampfjet in der Nähe von Hainan im Jahr 2001 und erreichte schließlich wieder das alte Niveau strategischer Kooperation.

Nach drei verschiedenen Tätigkeiten in der Botschaft in Washington besitzt Yang ein breites Kontaktnetzwerk in den USA. Viele seiner amerikanischen Freunde nennen ihn liebevoll „Tiger Yang", eine Anspielung auf ein Schriftzeichen in seinem Vornamen.

Ab April 2007 bekleidete Yang das Amt des chinesischen Außenministers. Während seiner Amtszeit entwickelte sich die gesamte Diplomatie weiter und passte sich langsam an Chinas Rolle als Supermacht auf der Weltbühne an. Diplomatenkreise entwickelten ein stärkeres Bewusstsein dafür, im Dienst der Öffentlichkeit zu stehen. Die Praxis der so genannten öffentlichen Diplomatie nahm deutlich zu.

Bei seiner letzten Pressekonferenz als Außenminister erklärte Yang am 9. März, er sei stolz, in den vergangenen Jahren Zeuge der wachsenden Stärke Chinas und seines gestiegenen internationalen Ansehens geworden zu sein. Er freue sich vor allem darüber, dass sich Chinas Beziehungen zum Ausland weiterentwickelten und dass China immer mehr Freunde in der Welt gewinne, fügte er hinzu.

In den vergangenen sechs Jahren haben Chinas Außenpolitiker unter Führung von Staatsrat Dai Bingguo und Außenminister Yang zahlreiche schwerwiegende Probleme und eine Menge Krisen bewältigt. Angesichts einer komplizierten Weltlage, erschwert durch soziale Probleme im eigenen Land, standen sie fest zur Philosophie und den Prinzipien chinesischer Diplomatie. Sie konnten die Stabilität der chinesisch-amerikanischen Beziehungen größtenteils aufrechterhalten, Seestreitigkeiten mit anderen Ländern regeln und den Frieden auf der Koreanischen Halbinsel fördern.

Yangs Weitblick und Willensstärke spielten dabei eine wichtige Rolle. Angesichts der neuen aggressiven US-Strategie in der Asien-Pazifik-Region erklärte Yang, dass solch ein skrupelloses Vorgehen nicht andauern dürfe. Es müsste aber nicht unbedingt zu einer Konfrontation zwischen China und den USA in der Region kommen, erklärte er, beide Länder würden als Großmächte sicher den Weg zu einer neuen Art Beziehung finden. 

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