09-01-2013
Wirtschaft 2012
Zunehmende Handelskonflikte

 

Arbeiter beim Zusammenbau eines Solarmoduls in einem Solarunternehmen in Zhejiang. (Wang Yingchang)

 

2012 scheint ein besonders beunruhigendes Jahr für Chinas Außenhandelsbeziehungen gewesen zu sein.

Am 18. Januar verkündete das US-Handelsministerium offiziell die Einleitung von Andi-Dumping- und Anti-Subventionsermittlungen gegen Windkrafttechnik aus China. In einer Vorabentscheidung vom Juli beschloss das US-Handelsministerium vorläufige Anti-Dumping-Zölle in Höhe von 20,85 bis 72,69 Prozent für gewerblich nutzbare Windkraftanlagen aus China. Die Anti-Dumping-Zölle sind eine Ergänzung zu den Ausgleichsabgaben in Höhe von 13,74 bis 26 Prozent, die das Ministerium im Mai angekündigt hatte.

Am 7. November entschied die Internationale Handelskommission des Wirtschaftsministeriums, dass die Rechte amerikanischer Hersteller von Solarmodulen durch Konkurrenten aus China verletzt worden seien. Die Chinesen hätten illegales Preisdumping betrieben und illegale Regierungssubventionen erhalten. Die Regelung machte den Weg frei für Abgaben in Höhe von 36 Prozent.

Den USA auf den Fersen folgend veranlasste die EU eine ähnliche aber umfassendere Untersuchung von chinesischen Photovoltaik-Produkten.

Angesichts verstärkten Protektionismus mitten in einer weltweiten Konjunkturabschwächung schlug China zurück.

Am 5. November verkündete das chinesische Handelsministerium (MOFCOM), dass es bei der WTO eine Klage gegen die Subventionen in der europäischen Solarindustrie eingereicht habe.

Am 26. November gab das MOFCOM den Start der Anti-Dumping- und Ausgleichszoll-Ermittlungen gegen Importe von solarem Polysilizium aus den USA, Südkorea und der EU bekannt. Solares Polysilizium ist ein Material, das zur Herstellung von Solartechnik verwendet wird. Die Ermittlungen gegen EU-Importe sollen vor dem 1. November 2013 beendet werden.

Dieser Fall schließt sich an eine Anti-Dumping-Untersuchung von solarem Silizium aus den USA und Südkorea an, die am 20. Juli in die Wege geleitet wurde. In der Stellungnahme hieß es, das Ministerium würde beide Fälle kombinieren und eine Gesamtauswertung vornehmen.

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