03-02-2012
Rückblick
Kanzlerin Merkel: Deutschland will noch engere Zusammenarbeit mit China

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat am 2. Februar ihren zweitägigen China-Besuch begonnen. Unmittelbar nach der Ankunft in Beijing hielt Merkel an der Akademie der Sozialwissenschaften eine Rede. Am 3. Februar reist Merkel in die südchinesische Stadt Guangzhou weiter. Zu ihrer fünften China-Reise seit ihrem Amtsantritt 2005 sagte sie:

„Meine Reise dient vor allen Dingen dazu, den Blick in die Zukunft zu wenden. Wir haben mit China in den vergangenen Jahren vieles erreicht. Zum Beispiel haben wir 2011 die ersten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen durchgeführt. Premierminister Wen Jiabao kam mit 13 Ministern, und wir haben im Bundeskanzleramt in Berlin beraten. Jetzt geht es darum, die Vereinbarungen, die wir damals getroffen haben, auch umzusetzen, um bei den nächsten deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen – dann in China – über die Ergebnisse berichten zu können. "

Zum 40. Jahrestag der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen China und Deutschland sagte Merkel, in den vergangenen Jahren hätten beide Länder in zahlreichen Bereichen zusammengearbeitet. Diese Zusammenarbeit stehe auf sehr breiter Basis: von Wissenschaft über wirtschaftliche Zusammenarbeit und Rechtsstaatsdialog bis hin zu Fragen der Landwirtschaft hätten beide Länder in vielen Bereichen die bilaterale Zusammenarbeit verstärkt.

Auch der Umweltschutz und damit verbunden der Klimaschutz sowie die Entwicklung erneuerbarer Energien ist ein besonders wichtiges Thema während Merkels China-Reise. In diesem Bereich ist die Zusammenarbeit zwischen Deutschland und China sehr eng. Die Kanzlerin wird von zahlreichen Wirtschaftsvertretern begleitet. Sie hoffen darauf, dass die bilateralen Beziehungen zwischen China und Deutschland nicht nur politisch, sondern auch wirtschaftlich ausgebaut werden. Dazu sagte Merkel in ihrer Rede:

„Mein Besuch in China fällt jetzt auf den Beginn des „Jahres des Drachen". Das Jahr des Drachen gilt in China als ein außergewöhnliches Jahr, als ein Jahr der neuen Ideen und auch der großen Veränderungen. Ich wünsche mir sehr, die chinesisch-deutschen Beziehungen dieses Jahr zu nutzen, um uns gegenseitig noch besser kennenzulernen, um gemeinsam neue Projekte zu entwickeln und gemeinsam neue Wege zu gehen."

Chinesische Deutschland-Experten sehen nun die Chance, dass mit diesem Besuch sowohl die deutsch-chinesischen Beziehungen als auch die Kooperation zwischen beiden Seiten ausgebaut werden. Zu den möglichen Ergebnissen der diesjährigen China-Reise der Bundeskanzlerin sagte Feng Zhongping, Europa-Experte an der Akademie für Gegenwärtige Internationale Beziehungen, sowohl Deutschland als auch China stünden im Jahr 2012 zahlreichen Herausforderungen gegenüber. Der Besuch von Merkel werde auf verschiedenen Gebieten zu Ergebnissen führen:

„Meines Erachtens könnte man einerseits bei der Wirtschaftskooperation Erfolge erzielen, vor allem in den Bereichen Energie und Umweltschutz. In diesem Bereich gilt Deutschland als Vorreiter. Andererseits könnten beide Seiten in mehreren internationalen Fragen Überreinstimmungen erzielen oder das gegenseitige Verständnis ausbauen. Ziel ist es, die gegenseitige Unterstützung zu gewinnen."

Ferner wies Feng Zhongping darauf hin, dass die positiven Beziehungen zwischen der EU und China vor allem auf die Vermittlung Deutschlands zurückzuführen seien. Merkels China-Reise werde daher nicht nur die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und China fördern, sondern auch großen Einfluss auf die chinesisch-europäischen Beziehungen haben. (Quelle: Radio China International)