28-12-2011
Kultur 2011
Die zehn wichtigsten Ereignisse aus dem Kulturleben des Jahres 2011 - Ein Rückblick
von Yu Yan

Abkühlung des Kunstmarktes

Porzellan aus der Qing-Dynastie ZHAN YANHUI

Die Preise für Werke der bildenden Kunst haben auf Auktionen in diesem Jahr neue Rekordhöhen erklommen. Nachdem China im Jahr 2010 der weltweit größte Kunstmarkt geworden ist, erwartet man für das Jahr 2011 eine Verdoppelung der Umsätze auf dem Kunstmarkt, der durch ein zweistelliges Wachstum des Bruttoinlandprodukts beflügelt wird.

Hinter dem Boom verbergen sich jedoch eine ganze Reihe von Problemen, mit denen der Kunstmarkt schon seit vielen Jahren zu kämpfen hat. Auktionshäuser verkaufen ungestraft Fälschungen. Unqualifizierte "Experten" und Kunstagenturen bieten unverlässliche Expertisen und Zertifikate. Die Zahl der Kunstfälscher wächst. Zur Lösung dieser komplizierten Gemengelage müssten unabhängige Evaluierungseinrichtungen geschaffen und der Gesetzesrahmen in Hinblick auf die Regulierung des Marktes und die Bekämpfung von Kunstfälschungen ausgebaut werden.

 

Billige Bücher online

Ein Buchladen in Shanghai. Dramatischer Rückgang der Kundenzahl in Chinas stationärem Buchhandel. NIU YIXIN

Bedroht durch wesentlich günstigere Preise bei Bestellung von Büchern in Online-Buchläden, müssen in Chinas Städten immer mehr Buchläden schließen. Zuletzt sah sich die Buchhandelskette O2 Sun aus Xiamen aufgrund finanzieller Schieflage dazu gezwungen, ihre Filialen in Beijing zu schließen.

Während immer mehr Buchläden aus dem Stadtbild verschwinden, wächst der Marktanteil von Internet-Buchläden. Neben Dangdang und Joyo Amazon haben sich zahlreiche Online-Anbieter in den Preiskampf gestürzt. Ende 2010 ist 360buy in den Ring gestiegen.

Für 2011 wird mit einem Umsatz der Branche aus dem Onlineverkauf von Büchern und Audio- und Videoträgern in Höhe von über 500 Millionen Yuan (60,6 Millionen EUR) gerechnet.

Buchliebhaber und Inhaber von Buchläden appellieren unterdessen an die Regierung, den traditionellen Buchhandel zu retten, da mit dem Verschwinden von Buchläden auch der segensreiche Lebensstil des unverbindlichen Blätterns in Büchern verloren zu gehen droht.

Gegenwärtig sind die staatseigenen Xinhua-Buchläden von sechs Steuer- und Abgabenkategorien ausgenommen. Die chinesische Regierung beabsichtigt, auch privatgeführten Buchhandlungen diese Vergünstigungen zu gewähren, um ihnen so das Überleben im Wettbewerb zu erleichtern.

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