Chinesische Reifen förderten nicht die US-amerikanische Autoreifenindustrie – dies war zum Schaden der chinesisch-amerikanischen Handelsbeziehungen.
Zwei Jahre nach den Sanktionen auf die in China hergestellten Personenkraftfahrzeug- und Lastwagenreifen, planen die Vereinigten Staaten eine erneute Maßnahme gegen LKW- und Busreifen, die aus China importiert werden, berichtete der 21st Century Business Herald, die führende Wirtschaftszeitung in China mit einer täglichen Auflage von 762 000, die ihren Sitz in Guangzhou, der Hauptstadt der Provinz Guangdong, hat.
Der Pressesprecher der Organisation für chinesische Gummiindustrie (CRIA) erzählte der Zeitung, dass sie versuchten, mit der amerikanischen Seite Kontakt aufzunehmen.
Im September dieses Jahres hielt die Welthandelsorganisation (WTO) die Entscheidung der USA über die Sanktionen und Einführzölle an Reifenimporten aus China aufrecht.
Auch wenn die WTO-Anordnung "einen gewaltigen Erfolg für die USA, ebenso wie für die amerikanischen Arbeiter und Fabrikanten" tituliert, erkennt der US- amerikanische Beauftragte Ron Kirk, dass die Vereinigten Staaten nicht zwangsläufigder Begünstigte ist.
Die höheren Einfuhrzölle helfen nicht die Reifenimporte in die USA zu reduzieren, sie treffen Chinas Reifenmarkt. Zudem nehmen die Importe der Autoreifen in die Vereinigten Staaten aus anderen Ländern nicht ab.
Der Vergleich zwischen den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 mit denen von 2009 zeigt, dass die Reifenimporte in die USA bei insgesamt 30 Prozent lagen. Laut den Angaben des amerikanisch-chinesischen Wirtschaftskonzils im Jahr 2010 fiel Chinas Anteil an diesen Importen von 45 Prozent im August 2009 auf gerade 24 Prozent im Juni 2010.
Der Import von chinesischen Reifen in die USA fiel von 23,6 Prozent im Jahr 2010 und weitere 6 Prozent im ersten halben Jahr 2011, während gleichzeitig die Reifenimporte in die USA um 20,2 Prozent anstiegen.
Sun Yewen, ein Berater bei Caixun.com. meinte zu dieser Entwicklung, „Reifen, die in China hergestellt wurden, sind nicht relevant für die amerikanischen Unternehmen, aber die Strafmaßnahmen treffen den chinesischen Reifenmarkt".
Der chinesische Reifenmark verzeichnet Verluste-- 35 Prozent im Jahr 2009, 30 Prozent im Jahr 2010 und 25 Prozent im Jahr 2011.
Nach Angaben der CRIA schadete dieser Rückgang beinahe 30 Reifenherstellern in China, die ihre Produktion reduzieren und über 100 000 Arbeitsstellen streichen mussten.
Neben der Tatsache, dass viele Arbeiter in China ihre Arbeitsplätze verloren, sorgten die Gebühren nicht für einen wirtschaftlichen Aufschwung und die Bildung neuer Arbeitsplätze in den USA. Das Gegenteil war nach den Aussagen des amerikanisch-chinesischen Wirtschaftsrats der Fall: Seit dem Jahr 2009 ist ein Rückgang der Arbeitsplätze in der Reifenindustrie zu verzeichnen.
Thomas Prusa, Professor für Wirtschaftswissenschaften der Rutgers Universität, beurteilt die Lage und glaubt an einen Verlust von mindestens 25 000 Arbeitsplätzen in der Reifenfabrikation. Auch Ma Guangyuan, ein unabhängiger Analyst, stellte fest, dass die Reifenindustrie in den USA noch immer geschwächt ist und die Reifen teuer sind. Der Preisanstieg von über 10 Prozent für amerikanische Abnehmer liege daran, dass die chinesischen Reifen vom amerikanischen Markt genommen wurden.
Ma kommentiert, dass das Verhalten der USA ein„Schaden für andere ist, der ihnen selbst keinen Profit bringt".
Die US-Regierung übt innenpolitischen Druck aus und sucht einen Sündenbock für den Konjunkturrückgang und Arbeitsplatzverlust.
Chinas rascher ökonomischer Aufschwung eignete sich als Grund und die Bestrafung folgte, sagte Wei Liang, Forschungsrat am Institut für Studien der Weltwirtschaft am chinesischen Institut für zeitgenössische internationale Beziehungen.
"Die WTO beschloss und vertrat den Grundsatz,China nicht zu diskriminieren. China ist nicht der einzige Reifenexporteur für die Vereinigten Staaten, aber die USA richten ihre Kampagne gezielt auf China." so Zhou Shijian, Forschungsrat am Zentrum für amerikanisch-chinesische Beziehungen der Tsinghua Universität.
"China als Sündenbock für die eigene schlechte Bilanz und Arbeitsplatzabbau verantwortlich zu machen, wirkt sich durch die Sanktionen natürlich auf die chinesische Wirtschaft aus.Tatsächlich schadet sich die USA damit selbst",so Ma. "Die sino-amerikanische Handelsfriktion wird ein Desaster für die gesamte Weltwirtschaft sein."Die Maßnahmen der USA waren ein negatives Beispiel für andere Länder, wie beispielsweise Indien, Argentinien und Brasilien. Diese bekamen das Bedürfnis nach Schutz und verlangten eine Überprüfung des angeblichen Preisdumpings auf in China hergestellte Reifen.
Die WTO gibt China keine Schuld an verlorenen Arbeitsplätzen oder verzögertem Wirtschaftswachstum, sagte Larry Lang, Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Hongkong.
Zeit also zurück zu schlagen, findet Zhong Shi, ein unabhängiger Berater der Automobilindustrie."Es ist unfair. China sollte eigentlich eine Kampagne gegen die subventionierten Exportprodukte aus den USA einleiten."
Die Automobil-, Luftfahrzeug- und Photovoltaik-Industrie sind die Zweige in den USA, die am meisten staatlich gefördert werden, erklärteder Experte Zhong Shi.
Im September 2010 erhöhte China dann von 50,3 Prozent auf 105,4 Prozent die Einführgebühren für Geflügelimporte aus den USA auf fünf Jahre.
Die Entscheidung traf Chinas Handelsminister, der erklärte, dass die Vereinigten Staaten den Preis auf Brathähnchen auf dem chinesischen Markt drückten und beträchtliche „Schadensersatzleistungen" an Chinas eigener binnenländischerIndustrie leisten müssten.
Geflügel aus den USA ist billig, da die Regierung der USA Fördermittel für die Landwirtschaft in Höhe von 29 Millionen Dollar bereitstellt, sagte Lang. Auch er stimmt mit einem Bericht aus Kanada überein, dass der amerikanische Staat für jeden erwirtschafteten Dollar 62 Cent Subventionen an die Landwirte bezahlt; diese Hilfsmaßnahmen betragen insgesamt mehr als$180 Millionen im Jahr 2009.
Darunter haben die Fördermittel für Futtergetreide mit 35 Prozent den höchsten Anteil, führt die Nachrichtenagentur Xinhua an.
Die USA kündigten am 21. September 2011 bei der WTO an, sich gegen die chinesischen Steuern auf Geflügel zu wehren.
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