Steiniger Weg: Ein Werk von Sinosteel. Die Ankündigung des Unternehmens, das Projekt einer Schweißanlage in Australien auf Eis zu legen, hat Besorgnis über die Risiken des Auslandsengagements chinesischer Firmen ausgelöst.
Going global: Montage elektronischer Bauteile in einer Fabrik von Haier in Jordanien. Haier ist eine der wenigen international bekannten Markennamen aus China.
Während immer mehr internationale Konzerne China für den Schwerpunkt ihrer Zukunftsstrategien halten, streben chinesische Unternehmen ins Ausland, um sich dadurch in Global Player zu verwandeln. Dies ist eine gute Nachricht für die krisengeschüttelten Zielländer und die schleppende Weltwirtschaft. Chinesische Unternehmen können für ein Auslandsengagement dringend benötigtes Kapital mitbringen und Impulse für geschäftliche Zusammenarbeit zwischen China und dem Rest der Welt liefern.
Die internationale Gemeinschaft braucht sich angesichts des Auslandsengagements chinesischer Unternehmen keine Sorgen zu machen. Investitionen im Ausland verstehen sich als rein marktorientierte Unternehmensstrategie. Im Zuge des Ausbaus der Reform- und Öffnungspolitik suchen ehrgeizige chinesische Unternehmen nach Gelegenheiten, um eine länderübergreifende Anwesenheit auf der internationalen Bühne zu verwirklichen. Dabei streben sie nicht allein nach Profit, sondern wollen auch verstärkt gesellschaftliche Verantwortung übernehmen.
Zahlreiche chinesische Unternehmen sind in Afrika und Lateinamerika engagiert. Dort entsteht eine immer bessere Umgebung für chinesische Investoren, die für die Industrialisierung der betreffenden Länder neue Impulse gibt. Chinesische Unternehmen helfen auch bei der Verbesserung der Infrastruktur, z.B. beim Transportwesen, bei der Telekommunikation, durch den Bau von Schulen, Krankenhäusern und städtischen Entwässerungssystemen. Diese Anstrengungen verbessern die Lebensbedingungen der lokalen Bevölkerung und legen ein solides Fundament für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen. Durch die Gründung von Produktionsstandorten werden Arbeitsplätze geschaffen und Steuereinnahmen generiert.
Als marktwirtschaftlich orientierte Ökonomie hat China sowohl den Zufluss wie auch den Abfluss von Kapital verstärkt. Das Land erntet gegenwärtig die Früchte einer kontinuierlichen Öffnungspolitik und bemüht sich um eine ausgewogene Entwicklung. Ohne Zweifel wird das Auslandsengagement der chinesischen Wirtschaft weiter wachsen, was zur Beflügelung der Weltwirtschaft wesentlich beitragen kann.
Allerdings steht Chinas Wirtschaft erst am Anfang der Weges entlang der Wertschöpfungskette in schwindelige Höhen, denn dies ist das Ziel aller Auslandsinvestitionen. Chinas Unternehmer sollten zudem Lehren ziehen aus anfänglichen Misserfolgen, denen ein Mangel an Erfahrung im internationalen Management, kulturelle Unterschiede und Fehleinschätzungen der Marktsituation im Ausland zugrunde liegt. Hinzu kommen Restriktionen und Barrieren, die noch immer in den Zielländern errichtet werden. In der Zeit nach der Krise erfordert eine globale wirtschaftliche Erholung die Verbesserung der weltweiten Allokation der Ressourcen, des Kapitals, der Technologien und Arbeitskräfte. Im Zeichen verstärkter Investitionen im Ausland verdienen chinesische Unternehmen Respekt für ihren bemerkenswerten Beitrag zur Gesundung der Weltwirtschaft. |