Kurz nach Gründung der Republik China erkannten Sun Yat-sen und seine Gefährten noch nicht die wichtige Bedeutung der revolutionären Macht für die Erringung des endgültigen Siegs. Sie meinten fälschlicherweise, daß mit dem Sturz der Qing-Regierung die Revolution beendet wäre. So überließen sie Yuan Shikai, dem Premier des Kabinetts der Qing-Regierung, leichtsinnig die Macht. Sun Yat-sen hatte mehrmals erklärt, nach dem amerikanischen und französischen Modell ein demokratisches republikanisches System errichten zu wollen, eine neue Regierung zu bilden und den Kapitalismus zu entwikkeln. Deshalb fand er es nach der Proklamierung der Provisorischen Regierung der Republik China völlig unverständlich, daß sie keine Unterstützung durch die USA, Frankreich und andere kapitalistische Länder erhielt. Sobald aber Yuan Shikai sich die Früchte der Revolution angeeignet hatte, standen diese Staaten sofort auf seiner Seite. Warum? Sie hatten ursprünglich keine Hoffnung auf die Entwicklung des Kapitalismus in China gesetzt und glaubten, daß die Erhaltung eines rückständigen Systems in China für sie vorteilhafter sei. Zu dieser Einsicht gelangte Sun Yat-sen, nachdem er vom Amt des provisorischen Präsidenten der Republik China zurückgetreten war und im Kampf gegen die Regierung der Militärmachthaber des Nordens einen Rückschlag erlitten hatte.