06-09-2011
Kunst der Aufklärung
Besucher-Labor des Chinesischen Nationalmuseums offiziell eröffnet
von Xu Bei

Kinder im Atelier des Besucher-Labors (Foto: Xu Bei)

 

Effektdarstellung des Multimediaterminals (Abbildung: Goethe-Institut China)

 

Am 3. September 2011 sind viele Beijinger Eltern mit ihren Kindern zur Eröffnung des neuen Besucher-Labors gekommen, das sich im Ostflügel der zweiten Etage des Chinesischen Nationalmuseums befindet. Eine kurze Eröffnungszeremonie wurde vom Chinesischen Nationalmuseum (NMC) in Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut China abgehalten. Chen Lüsheng, Vize-Direktor des Chinesischen Nationalmuseums, und Hans-Georg Knopp, Generalsekretär des Goethe-Instituts, eröffneten das Besucher-Labor. 

Nach einjähriger inhaltlicher und gestalterischer Planungsphase wurde das Besucher-Labor als interdisziplinäre Plattform für Museumspädagogik im Chinesischen Nationalmuseum offiziell in Betrieb genommen.

Den Besucher erwarten auf einer etwa 1 500 Quadratmeter großen Fläche sechs Bereiche mit unterschiedlichen Angeboten: ein Labor, ein Multimedia-Terminal, ein Atelier, eine Studiobühne, ein Salon und eine Infobox. Angebote des Besucher-Labors richten sich an alle Zielgruppen des Museums, insbesondere aber an Kinder und Jugendliche, für die es im Haus bisher keine eigenen Führungen und museumspädagogische Programme gegeben hat.

Den Aufbau, die Konzeptentwicklung, die Absprache der möglichen Aktivitäten und die Fortbildung der Museumsmitarbeiter der Abteilung für Bildung und Öffentlichkeitsarbeit hat das Goethe-Institut China mit finanziellen und ideellen Mitteln unterstützt. Auf Einladung des Goethe-Instituts reiste im vergangenen Jahr eine Delegation des NMC nach Deutschland, um an verschiedensten Museen die aktuellen Tendenzen der traditionsreichen Praxis museumspädagogischer Arbeit in Deutschland direkt vor Ort kennen zu lernen. Auf der Basis dieser Eindrücke wurden in der Folge eigene Wünsche und Vorstellungen für die Zusammenarbeit und das Angebot praktisch erfahrbarer Museumserlebnisse diskutiert.

Gemeinsam mit dem Goethe-Institut China entwickelt das Chinesische Nationalmuseum  gegenwärtig anlässlich der Ausstellung „Die Kunst der Aufklärung" der Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen München ein für China neuartiges museumspädagogisches Begleitprogramm. In Ergänzung zur Vermittlungsarbeit der beteiligten deutschen Museen möchte das Programm dem Publikum auf anregende Weise Themen und Exponate der Ausstellung unvergesslich machen, die Inhalte mit der Lebenswirklichkeit der Besucher verbinden und zum Nachdenken anregen.

"Auch wenn das Besucher-Labor lediglich in einer gewissen Nähe zur Ausstellung steht, so verdeutlicht diese Nähe doch etwas: Wir unternehmen den Versuch, die Sprache der Ausstellung näher zu bringen, Zusammenhänge und Bezüge leichter durchschaubar zu machen, aber auch Interesse zu wecken und zu motivieren, sich mit den Themen näher auseinander zu setzen. Das tut das Labor auf museumspädagogisch exzellente Weise – was wir hier sehen, ist in diesem Fach wirklich zukunftsweisend. Der Aufbau dieser innovativen und kreativitätsfördernden Strukturen erscheint mir eine gute Basis für eine weitere museumspädagogische Zusammenarbeit zu sein", so Hans-Georg Knopp in seiner Ansprache.