05-08-2011
Kultur 2011
Internationale Kooperation fördert Globalisierung des chinesischen Films
von Tang Yuankai

Christian Bale,hat in dem chinesischen Film die 13 Frauen von Nanjing"( The 13 Women of Nanjing) von Zhang Yimou die Hauptrolle gespielt.

 

Win-win

„Immer mehr Filmemacher sind mit Chinas Politik im Bereich Filmkooperation vertraut, und ihre entsprechenden Aktivitäten haben sich stark erhöht", sagt Zhang Xun von der China Film Co-Production Corporation, die 1979 gegründet wurde. In den vergangenen dreißig Jahren sind 800 Filme in Zusammenarbeit mit Firmen außerhalb Festlandchinas entstanden. Führend waren dabei Produzenten aus Hongkong und Taiwan. „Früher mussten wir ins Ausland gehen, um Partner zu suchen, jetzt kommen ausländische Filmemacher zu uns", sagt sie.

Nach Zhangs Meinung gibt es zwei Hauptgründe für den Boom in der Filmkooperation. Erstens wächst Chinas Filmmarkt sehr schnell. Die Einnahmen an den Kinokassen erreichten im vergangenen Jahr mit 10 Milliarden Yuan (1,55 Milliarden US-Dollar) einen neuen Höchststand. Ausländische Filmemacher wollen ihre Chancen in diesem wachsenden Markt nicht verpassen. Zweitens hat China seine Politik hinsichtlich der Kooperation in der Filmindustrie weiter gelockert. So können Koproduktionen nun sowohl in China als auch in den Partnerländern Fördergelder akquirieren und gelten auf dem Markt in beiden Ländern als inländische Filme.

Bislang haben sechs Staaten Vereinbarungen über Zusammenarbeit in der Filmwirtschaft mit China unterzeichnet: Australien, Italien, Kanada, Frankreich, Neuseeland und Singapur. Die gemeinsam produzierten Filme unterliegen in China nicht der Quotenregelung ausländischer Filme und genießen auf dem Auslandmarkt den Schutz geistiger Eigentumsrechte. 

 

Neue Vitalität

„Die gemeinsam produzierten Filme haben in letzter Zeit eine noch nie zuvor gesehene Kreativität und Vitalität gezeigt", meint Zhang. Die Zusammenarbeit beginnt nun normalerweise schon beim Drehbuch: „Das stellt sicher, dass die Merkmale beider Kulturen in den Film einfließen, was den Vertrieb und die Vermarktung eines Films sehr begünstigt", sagt sie.

„China verfügt über einen großen Reichtum an philosophischen Konzepten", meint Christopher J. Dodd, prominenter amerikanischer Politiker und Vorstandsvorsitzender und CEO der Motion Picture Association of America. „Wir werden gern den ambitionierten Plan der chinesischen Regierung für die Entwicklung der Filmindustrie im 12. Fünfjahresplan  (2011-2015) unterstützen," sagt er.

Die sino-amerikanische Zusammenarbeit im Filmbereich lässt sich bis ins Jahr 1913 zurückverfolgen, als Chinas erster Spielfilm Die for Marriage unter der Regie von Zheng Zhengqiu und Zhang Shichuan mit Geldern eines amerikanischen Unternehmens in Shanghai gedreht wurde.

„Natürlich gab es einige Rückschläge in der Geschichte der chinesisch-amerikanischen Kooperation in der Filmbranche. Aber die chinesische Filmindustrie ist gereift, und unsere Zusammenarbeit hat große Fortschritte gemacht. Wir können unsere moderne Filmtechnologie weidlich nutzen, um die chinesische Kultur dem globalen Publikum zu präsentieren und dem chinesischen Film bei der Internationalisierung zu helfen", sagt Dodd.

An den Kinokassen Chinas werfen Koproduktionen oft mehr Geld ab als importierte Filme. „Profit ist die entscheidende Triebfeder bei der Zusammenarbeit von chinesischen und ausländischen Unternehmen in der Filmbranche", zeigt sich Shi Nan Sun, ein bekannter Hongkonger Filmemacher, überzeugt.

Im letzten Jahr wurden 47 chinesische Filme in etwa 60 Staaten verkauft, 46 davon waren Koproduktionen.

„Eine Koproduktion ist die beste Methode, um Mehrwert für einen Film zu erzielen", sagt Han Sanping, der Vorstandschef der China Film Group Corporation. „Eine Koproduktion kann einem Film mehr Distributionskanäle eröffnen. Chinesische Unternehmen können den Film auf dem Festland vermarkten, über Hongkong und Taiwan können die Partner den Film auf dem internationalen Markt verkaufen. Deshalb können gemeinsam produzierte Filme mehr Gewinn auf beiden Seiten abschöpfen."

Neben den Produzenten kommerzieller Filme versuchen nun auch immer mehr Regisseure künstlerisch anspruchsvoller Filme Auslandskapital anzuziehen und ihre Werke mit Hilfe von Partnern aus Übersee zu realisieren.

 

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