Schätze aus Beijings Palastmuseum werden im Louvre ausgestellt.
Eine Ausstellung im Mai 2008 im Palastmuseum Beijing in Zusammenarbeit mit dem Louvre Paris
Gute Nachrichten für die europäischen Liebhaber chinesischer Kultur: Zum ersten Mal wird eine Auswahl der umfangreichen kaiserlichen Kunstsammlung des Palastmuseums Beijing im Ausland zu sehen sein.
Der Louvre in Paris stellt vom 26. September 2011 bis zum 9. Januar 2012 die Kunstschätze aus.
Die 153 Exponate umfassende Ausstellung vermittelt eine Vorstellung des Lebens im kaiserlichen Palast während der Ming- und Qing-Dynastie im Zeitraum 1368 bis 1911. Die Ausstellung präsentiert die Objekte aus den letzten beiden kaiserlichen Dynastien in vier Themenbereichen: Gebrauchsobjekte aus dem Umfeld der kaiserlichen Verwaltung, Werke der bildenden Kunst, Gegenstände aus dem Alltagsleben der Kaiserfamilien und Modelle der Verbotenen Stadt.
Die Gegenstände aus dem Arbeitsleben des Kaisers geben einen Eindruck von den Regierungsgeschäften. Ein kaiserlicher Thron, Hof- und Zeremonialgewänder, Porträts von Kaisern in Hofkleidung, der kaiserliche Helm mit Rüstung, ein kaiserliches Siegel aus Jade und Rollbilder, auf denen Aktivitäten der Kaiser dokumentiert werden. Insgesamt wird so dem Besucher ein Panorama über das Leben am kaiserlichen Hof der Ming- und Qing-Dynastie geboten.
Kunstwerke verschiedener Genres, die von Kaisern und Kaiserinnen selbst gestaltet wurden, sowie Werke der offiziellen Hofmaler werden zu sehen sein. Der Höhepunkt dieses Teils der Ausstellung ist ein Gemälde von Yao Wenhan, einem Hofmaler der Qing-Dynastie (1644-1911), das den Qianlong-Kaiser (1711-1799) beim Betrachten von Kunstwerken zeigt. Die abgebildeten Kunstschätze verwebt der Maler mit seinem Gemälde zu einem Kleinod ganz eigener Art, das zugleich den hohen Stellenwert der kaiserlichen Kunstsammlungen in der Wertschätzung der Kaiser veranschaulicht.
Das tägliche Leben der Kaiserfamilie wird durch Haushaltsgegenstände, darunter Schreibgeräte und Essgeschirr, und eine Auswahl schlichter Kleidungsstücke gezeigt, die die Hofleute anlegten, wenn sie keiner offiziellen Tätigkeit nachgingen. Diese „Freizeitkleidung" vermittelt einen Eindruck über das Leben der Hofleute jenseits der Zwänge des vom Hofzeremoniell diktierten Alltags in der Verbotenen Stadt. So wird ein Einblick in die privaten Interessen der Kaiser möglich.
Die Nachbildung der Verbotenen Stadt im Maßstab 1:350 verdeutlicht den Besuchern die enorme Ausdehnung des damaligen Kaiserpalastes.
Chinas Nationalschätze verlassen nur selten das Palastmuseum. Aber während des Besuchs von Staatspräsident Hu Jintao im November 2010 in Frankreich verabredeten Li Ji, der stellvertretende Chefkurator des Palastmuseums, und Henri Loyette, der Direktor des Louvre, eine Ausstellung chinesischer Kunstschätze im weltberühmten Pariser Stadtschloss. Die vertragliche Übereinkunft sieht außerdem vor, dass die Sammlung auch im Museum für asiatische Kunst, dem Musée Guimet, gezeigt werden kann.
Li Ji hebt hervor, dass dies das erste Mal sei, dass chinesische Kunstschätze im Louvre, einem der bedeutendsten Museen der Welt, ausgestellt werden. Er bezeichnet diese groß angelegte Ausstellung als historischen Durchbruch und eine beachtenswerte Feier der chinesischen Zivilisation in Frankreich. Das Palastmuseum und der Louvre teilen eine ähnliche Geschichte, so Li. Beide Institutionen nutzen herrschaftliche Paläste für ihre Sammlungen, die seit der Entmachtung der Monarchen als Museum dienen. Heute sind die beiden Museen die meistbesuchten Museen der Welt. |