30-06-2011
Kultur 2011
Atemberaubende Artenvielfalt unter einem Dach
Von Zhou Xiaoyan

Zerbrechliche Schönheit: Blüten über alles! Foto von Jiang Xiaoying

 

Die Ausstellung entführt die Besucher nicht nur in eine romantische tropische Regenwaldlandschaft, sondern nimmt sie gleichzeitig mit auf eine kleine Zeitreise, auf der die Menschheitsgeschichte und die Entwicklung des Regenwaldes nachgezeichnet werden. Die Besonderheiten der tropischen Pflanzen, etwa die spezielle Form ihrer Blätter und Wurzeln, werden anschaulich erklärt. Der Schmetterlingsgarten scheint völlig vom Duft exotischer Blüten durchdrungen. Hier sind Gewächse angepflanzt, an denen sich die farbenfrohen Falter besonders gerne laben. Einige Schritte weiter können die Besucher in der Tropenfrucht-Zone diejenigen Pflanzen kennen lernen, welche die leckeren tropischen Früchte hervorbringen. Gleichzeitig bietet dieser Bereich eine fantastische Aussicht auf die umliegende Parklandschaft. In der Blütenzone scheinen Vegetation und Sprache miteinander zu verschmelzen – parallel zu den charakteristischen tropischen Blumen werden chinesische Redewendungen dargestellt, die mit den Pflanzen in Verbindung stehen.

 

 Meister der Anpassung

Kakteengewächse sind Meister der Anpassung: Über einen langen Zeitraum haben sie sich an eine raue, fast lebensfeindliche Umgebung mit heftigen Sandstürmen, geringen Niederschlägen und großen Temperaturunterschieden angepasst und ihre einzigartige und abwechslungsreiche Gestalt entwickelt. Kakteen gehören zu den so genannten Psammophyten – Pflanzen, die am besten auf sandigen Böden gedeihen.

Die Psammophyten-Zone des Gewächshauses ist einer typischen Steppenlandschaft nachempfunden und führt den Betrachtern die einzigartige Beschaffenheit tropischer Trockengebiete vor Augen - ein verstreutes Auf und Ab, bei dem sich die vereinzelten Pflanzen zu einem farbenfrohen Zusammenspiel verbinden.

In einem weiteren Bereich werden besonders seltene tropische und subtropische Pflanzenarten gezeigt. Besonders attraktiv sind dabei die farbenprächtigen Ananaspflanzen mit ihren Fruchtständen. Spätestens hier wird dem Besucher alle Pracht und Majestät der Pflanzenwelt bewusst.

Interaktive Simulationen als besonderes Highlight

Auch die Insektenwelt rückt in den Fokus der Ausstellung. Schon lange vor dem Menschen haben Insekten den Planeten bevölkert, wie die Informationstafeln am Eingang der Sektion eindrucksvoll belegen. Während es die Menschheit gerade mal auf ein paar Millionen Erdenjahre bringt, entwickelten sich Insekten bereits vor rund 400 Millionen Jahren und damit früher als die meisten anderen Lebewesen des Planeten. Die Ausstellung zeigt neben zahlreichen Insektenarten, darunter vielen farbenprächtigen Schmetterlingen, auch seltene Tierarten des Regenwaldes wie etwa zahlreiche Frosch- und Schlangengattungen.

Einen besonderen Höhepunkt der Ausstellung stellen neben den echten Tieren vier überdimensionale interaktive Tiersimulationen dar. Zu sehen sind eine Eidechse, eine Gottesanbeterin, ein Greifvogel und eine Spinne. Bei den Simulationsmodellen kommt innovative Technologie zum Einsatz, die bisher nur in einigen Technikmuseen in Industrieländern dem Publikum zugänglich war. Die Besucher können zum Beispiel mit einer vier Meter langen und zwei Meter hohen Eidechse interagieren. Betätigt man den Schalter auf der Kontrollplattform, attackiert das Reptil in beeindruckender Weise eine simulierte Biene, die gerade zum Stich ansetzt.   

 

 

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