24-06-2011
In den 90ern Jahren
Die neue Parteiführung
 

Jiang Zemin

Jiang Zemin wurde als Gene-, ralsekretär des ZK der KPCh, als Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und als Vorsitzender der Militärkommission beim ZK wiedergewählt. Er war erstmals im Juni 1989 auf der vierten Plenarsitzung des XIII. Zentralkomitees für das höchste Parteiamt gewählt worden.

Jiang Zemin wurde im August 1926 in Yangzhou, Provinz Jiangsu, geboren. Im April 1946 trat er der Kommunistischen Partei bei und beendete im nächsten Jahr an der Jiaotong-Universität in Shanghai sein Studium des Elektromaschinenbaus. Nach der Befreiung von Shanghai wurde ihm die Führung einer großen Lebensmittelfabrik übertragen.

1955 ging Jiang in die Sowjetunion und machte ein einjähriges Praktikum im Moskauer Stalin-Automobilwerk. Danach arbeitete er auf technischem Gebiet in Changchun, Wuhan, Beijing und anderen Städten, war Fabrikdirektor, Leiter eines Forschungsinstituts, Sektionschef und schließlich Abteilungsleiter.

Nach 1980 wurde er Vizevorsitzender und Generalsekretär der Staatlichen Verwaltungskommission für Im- und Export und der Staatlichen Verwaltungskommission für ausländische Investitionen. Nach 1982 war er erster Vizeminister des Ministeriums für Elektronikindustrie.

Nach 1985 wurde er Oberbürgermeister von Shanghai, stellvertretender Sekretär und schließlich Sekretär des Parteikomitees der Stadt Shanghai.

Im September 1982 wurde Jiang auf dem XII.Parteitag der KPCh in das Zentralkomitee der Partei gewählt. Im November 1987 wurde er in der ersten Plenarsitzung des XIII. Zentralkomitees zum Mitglied des Politbüros gewählt. Im Juni 1989 wurde er auf der 4. Plenartagung des XIII. Zentralkomitees zum Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und Generalsekretär des ZK der KPCh gewählt. Im November 1989 wurde er auf der 5. Plenartagung des XIII. ZK zum Vorsitzenden der Militärkommission beim ZK gewählt. Im März 1990 wurde er auf der 3. Tagung des 7. Nationalen Volkskongresses zum Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission der Volksrepublik China gewählt.

 

Li Peng

Li Peng, 64, wurde als Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros der KPCh wiedergewählt.

Vor fünf Jahren war Li auf der. ersten Plenarsitzung des XIII. Zentralkomitees der KPCh erstmals in den Ständigen Ausschuß des Politbüros gewählt worden.

Li wurde im Oktober 1928 in Chengdu, Provinz Sichuan, geboren. Er trat der KPCh im November 1945 bei. Zwischen 1941 und 1946 besuchte er Schulen in Yanan und Zhangjiakou.

1948 wurde er in die Sowjetunion geschickt, um an der Moskauer Hochschule für Kraftwerkbau Hydroenergie zu studieren, und wurde Vorsitzender der chinesischen Studentenvereinigung in der Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr 1955 arbeitete er in verschiedenen technischen und administrativen Positionen in Nordostchina.

Nach 1966 wurde er Direktor der Beijinger Stromverwaltung. Zwischen 1979 und 1983 war er Vizeminister und Minister für Elektrizitätswesen und Erster Vizeminister für Wasserbau und Elektrizitätswesen.

Li wurde 1982 auf dem XII. Parteitag ins Zentralkomitee gewählt und 1985 auf der 5. Plenartagung des XII. Zentralkomitees zum Mitglied des Politbüros und des Sekretariats des ZK gewählt.

Nach 1983 war er Vizeministerpräsident und Mitglied der Führungsgruppe für Finanzen und Wirtschaft beim ZK der Partei und war verantwortlich für die Industriesektoren Energie, Transport und Rohmaterialien.

Seit 1985 war Li gleichzeitig Vorsitzender der Staatlichen Kommission für Bildungswesen.

Im November 1987 wurde Li zum geschäftsführenden Ministerpräsidenten des Staatsrates ernannt und wurde fünf Monate später Ministerpräsident.

Zwischen 1988 und 1990 war Li gleichzeitig Vorsitzender der Staatlichen Kommission zur Umstrukturierung des Wirtschaftssystems.

 

Qiao Shi

Qiao Shi wurde 1987 Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des ZK und wurde auf diesem Parteitag wiedergewählt.

Qiao wurde 1924 im Kreis Dinghai, Proving Zhejiang, geboren und trat der Kommunistischen Partei im Alter von 16 Jahren bei. Nach 1945 war er stellvertretender Sekretär des Komitees des neuen Stadtgebiets unter der Shanghaier Untergrundorganisation der Partei und Sekretär des Parteikomitees für die Studenten im nördlichen Stadtbezirk Nr. 1 von Shanghai. Er war einer der Organisatoren der Studentenbewegung in Shanghai. In den Jahren nach der Befreiung war er Sekretär des Jugendkomitees unter dem Parteikomitee der Stadt Hangzhou, Provinz Zhejiang, und war später für die Jugendarbeit im Regionalbüro des ZK der KPCh in Ostchina verantwortlich.

Nach 1954 wandte Qiao sich der Industrie zu und arbeitete nacheinander als Leiter der technischen Abteilung des Anshaner Eisen- und Stahlwerks, des damals größten Stahlwerkes in China, und als Direktor des Konstruktionsbüros der Eisenund Stahlgesellschaft Jiuquan, eines neuen Unternehmens in der Provinz Gansu in Nordwestchina.

1962 studierte er ein Jahr lang in einer Theorieklasse der höchsten Parteischule des ZK. 1963 wurde er in die Abteilung für Internationale Verbindungen beim Zentralkomitee versetzt. Er war zuerst stellvertretender Büroleiter, dann Büroleiter und Stellvertretender Leiter. 1982 wurde er zum Leiter der Abteilung befördert.

1985 wurde Qiao Mitglied des Politbüros der KPCh und war gleichzeitig Mitglied des Zentralkomitees und des Sekretariats des ZK und Sekretär des Komitees für Politische Wissenschaften und Recht beim ZK der KPCh. 1986 wurde er zum Vizeministerpräsidenten des Staatsrats ernannt.

 

Li Ruihuan

Li Ruihuan, der ,,Ideologiechef" der Partei, wurde als Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros des Zentralkomitees der Partei wiedergewählt.

Li, 58, wurde 1934 in einer Bauernfamilie im Kreis Baodi der jetzigen regierungsunmittelbaren Stadt Tianjin in Nordchina geboren. In den frühen 50er Jahren arbeitete er als Zimmermann in einer Baufirma in Beijing. Als Erfinder einer vereinfachten Berechnungsmethode, die die seit Jahrtausenden überlieferte Zimmermannskunst innovierte, wurde er im ganzen Land als ein junger ,,Lu Ban" bekannt, der legendäre Zimmermannsmeister des alten China, der die Säge erfunden hat.

Li hat viel Erfahrung mit der Arbeit an der Basis. Von 1951 bis 1965 war er Arbeiter in der Beijinger Baugesellschaft Nr.3. Dazwischen studierte er von 1958 bis 1963 an der Beijinger Abendhochschule für Bauingenieurwesen. Er trat der KPCh im September 1959 bei.

Nach 1971 war er Sekretär des Parteikomitees der Beijinger Bauholzfabrik, stellvertretender Sekretär des Parteikomitees im Amt für Baumaterialindustrie der Stadt Beijing, Vizevorsitzender der Beijinger Investbaukommission und Leiter des Hauptbüros für Investbau der Stadt Beijing, Vizevorsitzender des Gewerkschaftsbundes der Stadt Beijing, Mitglied des Ständigen Ausschusses des V. Nationalen Volkskongresses und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Allchinesischen Gewerkschaftsbundes.

Nach 1979 arbeitete er als Mitglied des Sekretariats des Zentralkomitees des Chinesischen Kommunistischen Jugendverbandes und Vizevorsitzender der Allchinesischen Jugendliga.

Nach 1981 war er Mitglied des Ständigen Ausschusses und Sekretär des Parteikomitees der Stadt Tianjin, danach Vizeoberbürgermeister, geschäftsführender Oberbürgermeister und Oberbürgermeister von Tianjin.

1987 wurde er Mitglied des Politbüros des ZK der KPCh.

1989 wurde Li auf der vierten Plenarsitzung des XIII. ZK der KPCh zum Mitglied des Ständigen Ausschusses des Politbüros und zum Mitglied des Sekretariats des ZK gewählt.

 

Zhu Rongji

Zhu Rongji, 63, ist ein Mann von Entschlossenheit und scharfem Verstand. Er wurde in den Ständigen Ausschuß des Politbüros des ZK gewählt.

Zhu wurde in Changsha, Provinz Hunan, geboren. Er trat der KPCh im Oktober 1949 bei.

Nach seinem Abschluß an der angesehenen Beijinger Qinghua-Universität als Elektroingenieur 1951, wurde er Stellvertretender Leiter des Büros für Produktionsplanung unter der Planabteilung des Industrieministeriums in Nordostchina. Danach arbeitete er viele Jahre für die Staatliche Planungskommission und die Staatliche Wirtschaftskommission.

Nach 1983 wurde Zhu zum Vizeminister für die Staatliche Wirtschaftskommission ernannt. 1987 wurde er Oberbürgermeister von Shanghai. Zwei Jahre später, als Jiang Zemin Shanghai verließ, um nach Beijing zu gehen, wurde er außerdem dortiger Sekretär des Parteikomitees.

Zhu wurde im April 1991 zum Vizeministerpräsidenten des Staatsrates ernannt.

Zhu war Kandidat des XIII. ZK der KPCh. Als Vizeministerpräsident und Direktor des Büros für Wirtschaft und Handel im Staatsrat, ist er für die landesweite industrielle Produktion verantwortlich.

 

Liu Huaqing

General Liu Huaqing, 76, ist der einzige Vertreter des Militärs im Ständigen Ausschuß des Politbüros. Er wurde außerdem in der ersten Plenartagung des XIV. Zentralkomitees zum Vizevorsitzenden der Militärkommission beim ZK der KPCh wiedergewählt.

Als Veteran der Volksbefreiungsarmee wurde Liu im November 1989 nach Deng Xiaopings Rücktritt in den Rang des Vizevorsitzenden der Militärkommission beim ZK befördert.

Liu wurde im Oktober 1916 als Sohn einer armen Bauernfamilie im Kreis Dawu, Provinz Hubei, geboren. 1929 trat er der Chinesischen Kommunistischen Jugendliga bei und wurde im Oktober 1935 Mitglied der KPCh.

Liu begann 1929 seine revolutionäre Arbeit und kam ein Jahr später zur Roten Armee. Danach hat er der Armee 62 Jahre lang gedient.

Nach der Gründung des Neuen China 1949 widmete Liu sich dem Aufbau der chinesischen Marine. 1955 wurde er Konteradmiral. Zwischen 1954 und 1958 studierte er an einer sowjetischen Militärakademie Marinekommando. Danach hatte er nacheinander führende Positionen bei den Streitkräften inne, darunter die des Vizekommandanten der Beihai-Flotte der Marine, des Präsidenten einer Militärakademie, des Stellvertretenden Stabschefs der Marine und des Stellvertretenden Generalstabschefs der Chinesischen Volksbefreiungsarmee.

1982 wurde Liu zum Kommandanten der chinesischen Marine ernannt.

 

Hu Jintao

Hu Jintao, 49, ist der jüngste Sekretär des Provinzparteikomitees Chinas. 1982 wurde Hu mit 39 Jahren jüngstes Mitglied des Zentralkomitees der KPCh.

1987 wurde er, wieder als jüngster, Sekretär des Provinzkomitees der KPCh von Guizhou.

1988 wurde er zum Sekretär des Parteikomitees des Autonomen Gebiets Tibet ernannt.

Hus schneller Aufstieg zeigt das lange Bemühen der Partei, junge Kader auszubilden und zu fördern.

Hu hat einmal gesagt, Erfolg im Leben erfordere ,,Entschlossenheit, Erkennen der Tatsachen und Mut zu Entscheidungen."

Diese Sichtweise hat sich großenteils in seiner langjährigen Jugendarbeit geformt. 1982 wurde er Mitglied des Sekretariats im ZK des Jugendverbandes und Vorsitzender der Allchinesischen Jugendliga und im November 1984 Leiter des Sekretariats.

Hu Jintao wurde im Dezember 1942 im Kreis Jixi, Provinz Anhui, geboren.

Hu war Mitglied des XII. und des XIII. ZK der KPCh und Mitglied des Ständigen Ausschusses des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes. (Quelle: Beijing Rundschau, Nr. 44, 1992)