17-06-2011
Kultur 2011
Neue Ära auf Chinas Bühnen
von Tang Yuankai

 

Schwere Kost leicht verdaulich: Das Bühnenstück „To Be Continued", produziert von Fu Ruoyan und inszeniert von Huang Ying, nähert sich im humoristischen Gewand einer ernsthaften Thematik.

„Heute gibt es viel mehr Schauspielhäuser, die von Firmen gesponsert werden", sagt Fu Ruoyan, Direktor des Unternehmens Zheteng Cultural Communication, das zahlreiche Bühnenstücke produziert hat, darunter auch SanTuoQis Kassenschlager  "A Love Rhapsody". „Den Theaterproduzenten stehen heute viel mehr Finanzierungs- und Förderungskanäle zur Verfügung. Es treten immer mehr institutionelle Investoren auf den Plan. Und mit ihrer professionellen Erfahrung im Bereich Investment haben sie sich auf die Fahnen geschrieben, den Theatermarkt kräftig anzukurbeln."

Theaterfestival als Werbeplattform

Am 18. Mai zog das Chinesische Nationaltheater in sein neues, prunkvolles Quartier in der Nachbarschaft der Verbotenen Stadt und ließ sein bisheriges Heim in einem alten Beijinger Hutong hinter sich. Einen Tag später eröffnete das staatliche Schauspielhaus mit dem zweisprachigen Stück „Faire Bleu/ Loin d'Hagondange" die Frühlingsspielzeit der Einakter. Bereits zuvor war der Startschuss für das jährliche viermonatige Theaterfestival des Nationaltheaters gefallen, das für den chinesischen Theatermarkt als richtungsweisend gilt.

„Dieses Festival gibt der gesamten chinesischen Theaterindustrie starke Impulse", sagt Zhou Zhiqiang, Präsident des Nationaltheaters. „Es fordert die nationalen Theater in ihrer Planung, im Betrieb, bei Marketing und Markenvertrieb heraus und spornt die Schauspielhäuser so zu noch größerer Leistung an."

Auch das „Non-Non"-Festival des Nine Theater – der Name ist eine Anspielung auf den nicht-professionellen und nicht-kommerziellen Charakter des Festivals – ist zu einer festen Größe der Szene geworden. Innerhalb von vier Jahren hat es dieses Festival zu beträchtlichem Renommee und beachtlichem Publikumszulauf gebracht.

„Die Theaterfestivals sind zu einer regelmäßigen Werbeplattform geworden. Die Theater zeigen hier ihre verschiedenartigen Betätigungsfelder", sagt Mao Xiubing, leitender Berater des Forschungszentrums für Dao-Strategien der Kulturindustrie. Und auch finanziell scheint sich der Aufwand auszuzahlen. „Die Kartenverkäufe beim Festival des Nationaltheaters sind äußerst zufrieden stellend. Diese Plattform fördert das Wachstum des gesamten Theatermarktes", sagt Mao.

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