07-06-2011
Porträt
Gu Pengcheng: „Vor allem muss ich ein guter Mensch werden.“
von Peng Dawei

Gu Pengcheng als Vertreter der Studentenschaft bei der Zeremonie zum Beginn des Studienjahres 2010 

 

 „Mir gibt die Parteimitgliedschaft eine politische Identität. Wenn man Mitglied der KPCh wird, hat man sich entschieden, ihren Leitprinzipien zu folgen, den Verpflichtungen eines Parteimitgliedes gewissenhaft und aus eigenem Antrieb nachzukommen und das ganze Leben dem Kampf für die Sache des Kommunismus zu widmen", so versteht Gu Pengcheng, Student und Parteimitglied, seine Identität als Mitglied der KPCh.

Gu Pengcheng, ein 23-jähriger Anglistikstudent an der Renmin University in Beijing, ist im  Parteizellenkomitee am Fremdspracheninstitut seiner Universität für Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich. Gu ist seit 2007 Parteimitglied, das heißt, er gehört zu den ältesten Mitgliedern dieser Parteizelle.

Mit Hilfe einiger seiner Genossen hat Gu Pengcheng einen Blog namens „Unsere Parteizelle" gegründet. Dies ist der erste von einer Parteizelle geführte Blog an seiner Universität. Dank seines vielfältigen Inhalts und seines multimedialen Zuschnitts hat der Blog in den bisher drei Jahren seines Bestehens bereits mehr als 200 000 Klicks verzeichnen können! Dies ist ein großartiger Erfolg für eine Webseite der Partei auf ihrer untersten Ebene, dem Parteizellenkomitee.                                                                                    

Gu kommt aus einer armen Bauernfamilie in Taizhou in der Provinz Jiangsu. Als Gu noch ein Kind war, haben sich seine Eltern aus dem Nichts einen kleinen Baumaterialhandel aufgebaut. Gu hat von Anfang an gelernt, wie wichtig es ist, fleißig zu sein. Seine Eltern waren ihm darin ein großes Vorbild. Gu besteht die Aufnahmeprüfung für die beste Mittelschule in Taizhou. Danach wechselt er in die beste Oberstufe in Yangzhou, einer Großstadt in der Nähe von Taizhou in der Provinz Jiangsu. Und schließlich kommt er nach Beijing und studiert an der Renmin University. „Mein bisheriges Leben sieht wie ein Dreisprung aus, der vom Heimatdorf in die Großstadt Yangzhou und schließlich in die Hauptstadt Beijing führt", sagt Gu lächelnd.

Seinen Erfolg verdankt Gu seinen Eltern: „Mein Vater und sein einfacher dieselgetriebener Motorkarren, mit dem er Baumaterial auf den Markt fährt, haben der Familie einen bescheidenen Wohlstand beschert." Seine Eltern lehrten ihn von klein auf, dass Fleiß stets belohnt wird. Dieser schlichte Satz – untermauert vom Beispiel seiner Eltern – hat ihn sehr begeistert.                                            

In der Mittelschule wählt die Partei ihre Kandidaten nach ihren Schulleistungen, ihrer sozialen Kompetenz und ihrer moralischen Einstellung aus. Gu entsprach allen  Anforderungen. Er wollte aber vor allem deshalb Parteimitglied werden, weil er die Kommunistische Partei für eine fortschrittliche und erfolgreiche Organisation hielt. Heute realisiert er, dass sein damaliges Motiv ziemlich oberflächlich war. Er sagt, seinerzeit war das nur „die reine Sehnsucht nach dem Licht und dem Guten."

Nachdem Gu an die Universität gekommen war, sah er klarer den Zusammenhang zwischen seinen Rollen als Student und Parteimitglied und gereift erkannte er seine Pflichten als Parteimitglied. Heute meint er: „Vor allem muss ich ein guter Mensch werden."

Für Gu lautet der fundamentale Moralkodex jedes Menschen, fleißig zu studieren, hilfsbereit  zu sein und sich sozial zu engagieren. Er meint, dass man sich anstrengen muss und mit den anderen gut auskommen soll, auch wenn man kein Parteimitglied ist. „Das Prinzip stammt aus meiner Familie und ich befolge es immer", so Gu.

Gu glaubt, dass man sich an die Regeln einer Organisation halten muss, wenn man Mitglied dieser Organisation wird. Er meint, die Parteimitglieder sollen mit gutem Beispiel vorangehen.

Und so hat Gu es dann auch gemacht. Während der Olympischen Spiele in Beijing arbeitete er als Freiwilliger im Mediendorf. In den Nächten der Eröffnungszeremonie und der Schlussfeier blieb er unaufgefordert an seinem Arbeitsplatz, um den anderen die Chance zu geben, die Feier im Fernsehen zu verfolgen. Er hat damals keinen Augenblick gezögert. „Uns Parteimitgliedern ist völlig klar, dass wir unsere eigenen Interessen hintanstellen und anderen den Vortritt lassen."

Bei seiner Parteiarbeit an der Universität stellt Gu Pengcheng den Menschen in den Mittelpunkt.  Von 2008 bis 2011 hat er sich an der Organisation verschiedener Wettbewerbe zur Landeskunde beteiligt, darunter Themen zur Kultur der nationalen Minderheiten, der EXPO 2010 und der Asienspiele in Guangzhou im Herbst 2010. Dazu veranstalteten die Studenten Theateraufführungen oder Gesangswettbewerbe, aber auch Vorträge rund um die Geschichte der KPCh. „Alle haben daran so begeistert teilgenommen, dass es uns alle sehr bewegt hat", erzählt Gu.

Neben der Kulturarbeit auf dem Campus engagiert Gu Pengcheng sich auch sehr stark auf sozialem Gebiet. In den letzten beiden Jahren hat er mehr als 1000 Stunden als Freiwilliger abgeleistet. In Juli 2010 ging er in den Kreis Minhe in der westchinesischen Provinz Qinghai, um dort Schülern Unterricht zu erteilen.

Nach einigen Tagen als Lehrer wollten die Schüler der zweiten Mittelschule im Kreis Minhe ihren „gelehrten Bruder" Gu gar nicht mehr gehen lassen! Die Freundschaft zwischen Gu und ihnen hat sich bis heute erhalten, so dass manch einer von ihnen noch Briefe an Gu schreibt.

 „Der Gewinner im Wettbewerb des Lebens ist nicht unbedingt der Intelligenteste oder derjenige, der es am leichtesten gehabt hat. Erfolgreich ist in der Regel derjenige, der sich am meisten anstrengt und die größte Ausdauer an den Tag legt", schreibt Gu in einem Brief an einen seiner Freunde in Qinghai, der bald an der Hochschulaufnahmeprüfung teilnehmen wird. Er hofft, dass seine Erfahrungen den armen Schülern in Qinghai dabei helfen können, in Zukunft ein besseres Leben zu führen. Gu hat ein sehr bescheidenes Lebensprinzip, dass er gerne weiterempfiehlt: „Sei nicht faul."