Aus Anlaß des 61. Jahrestages der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas wandte sich unser Korrespondent mit einigen von unseren Lesern gestellten Fragen über den Parteiaufbau an einen führenden Genossen der Organisationsabteilung beim ZK der KPCh und bat um Antworten. Es folgt das Interview.

Frage: Über wieviel Mitglieder verfügt die KPCh? Wird sie ihre Organisation ausbauen?

Antwort: Die KPCh wurde entsprechend den Bedürfnissen der Revolution des chinesischen Volkes gegründet. In mehr als 60 Jahren hat sich die Partei in den revolutionären Kriegen und beim Aufbau des Landes von einer kleinen zu einer großen und von einer schwachen zu einer starken Partei entwickelt. Anfangs verfügte sie nur über mehr als 50 Mitglieder. Jetzt hat sie über 39 Millionen Mitglieder. Entsprechend den Bedürfnissen der Revolution und des sozialistischen Aufbaus wird sie in Zukunft weiter ausgebaut werden.

Frage: Wer kann in die Partei aufgenommen werden? Wie ist das Aufnahmeverfahren für die Mitgliedschaft in der Partei?

Antwort: Die KPCh ist die Vorhut der chinesischen Arbeiterklasse, die treue Vertreterin der Interessen aller Nationalitäten Chinas und der führende Kern für die sozialistische Sache Chinas. Sie betrachtet den Marxismus-Leninismus und die Maozedongideen als Anleitung zum Handeln. Die Natur unserer Partei bestimmt, daß nicht jedermann, sondern nur diejenigen, die die an die Parteimitglieder gestellten Anforderungen erfüllen können, der Partei beitreten können.

Frage: Wer kann um die Aufnahme in die Partei nachsuchen?

Antwort: Jeder chinesische Arbeiter, Bauer, Armeeangehörige, Intellektuelle und jeder andere revolutionäre Mensch, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, kann einen Antrag auf Aufnahme in die Kommunistische Partei Chinas stellen, wenn er das Programm der Partei unterstützt, das Statut der Partei akzeptiert und bereit ist, an einer ihrer Organisationen teilzunehmen, aktiv in ihr zu arbeiten, die Beschlüsse der Partei durchzuführen und die Mitgliedsbeiträge termingemäß zu bezahlen. Jedes Parteimitglied muß fleißig studieren, von ganzem Herzen dem Volk dienen, in allen Arbeiten eine vorbildliche Vorhutrolle spielen, der Partei treu und ehrlich ergeben sein, die Parteidisziplin einhalten, die Interessen der Partei über alles stellen und für die Verwirklichung des Kommunismus lebenslang und um jeden Preis kämpfen.

Bauern im Kreis Gaotang, ProvinzShandong, werden in die Partei aufgenommen.

Wer um die Aufnahme in die Partei nachsucht, hat sich persönlich einem Aufnahmeverfahren zu unterziehen. Das Aufnahmeverfahren umfaßt u.a.: Der Bewerber muß einen Antrag auf Aufnahme stellen und von zwei ordentlichen Parteimitgliedern empfohlen werden. Diese zwei Bürgen müssen der Parteiorganisation über die Umstände des Bewerbers gewissenhaft und verantwortungsvoll berichten. Der Antrag muß von einer Grundorganisation der Partei überprüft werden, wobei die Meinungen der Massen innerhalb und außerhalb der Partei anzuhören sind. Die Aufnahme als Kandidat erfolgt durch Beschluß der Mitgliederversammlung der Zelle und wird durch das nächsthöhere Parteikomitee bestätigt. Vor der Bestätigung der Aufnahme beauftragt das nächsthöhere Parteikomitee Parteimitglieder, mit dem Bewerber ein Gespräch zu führen, und überprüft sorgfältig seinen Fall. Wenn dieses Komitee feststellt, daß der Bewerber die Bedingungen für die Aufnahme erfüllt, wird sein Antrag gebilligt.

Die Kandidatenzeit beträgt nach dem Parteistatut ein Jahr. Dies zielt hauptsächlich darauf ab, dem Kandidaten eine weitere Erziehung zuteil werden zu lassen. In der Kandidatenzeit soll die Parteiorganisation ihn weiter überprüfen und ihm helfen, sich ein korrektes Motiv für den Eintritt in die Partei anzueignen. Damit kann verhütet werden, daß jemand, der in Wirklichkeit die Aufnahmebedingungen nicht erfüllt, in die Partei aufgenommen wird. Gleichzeitig soll damit die Qualität der Parteimitglieder garantiert werden.

Frage: Kann ein Parteimitglied aus der Partei austreten?

Antwort: Ja. Nach dem Parteistatut haben die Parteimitglieder die Freiheit des Austritts aus der Partei. Wenn ein Parteimitglied seine Pflichten als Kommunist nicht erfüllen will, kann es den Austritt aus der Partei beantragen. Wenn ein Parteimitglied die Parteidisziplin in schwerem Maß verletzt, werden Disziplinarmaßnahmen gegen es verhängt oder wird es aus der Partei ausgeschlossen. Ferner sieht das Parteistatut vor: Ein Parteimitglied, das im revolutionären Willen ermattet ist, die Erfüllung seiner Pflichten verweigert und trotz mehrmaliger Erziehungsmaßnahmen keine Änderung zum Besseren zeigt, kann zum Austritt aus der Partei bewegt werden.