In festlicher Stimmung hat das chinesische Volk auf mannigfaltige Weise den 60. Jahrestag der Gründung der Kommunistischen Partei Chinas begangen.
Im Juli 1921 hielten 13 Delegierte, die die insgesamt 57 Mitglieder der KP Chinas vertraten, in Shanghai den ersten Parteitag ab. Um den Fahndungen des Feindes zu entgehen, fand die letzte Sitzung des Parteitages auf einem Vergnügungsboot auf dem Nanhu-See im Kreis Jiaxing südwestlich Shanghais statt. Nach 60 Jahren harten Kampfes ist die KP Chinas zu einer großen regierenden Partei mit 39 Millionen Mitgliedern geworden.
Kundgebung in der Großen Volkskongreßhalle. Auf einer Kundgebung am 1. Juli in Beijing, an der über 10 000 Menschen teilnahmen, hielt Hu Yaobang, der neu gewählte Vorsitzende des Zentralkomitees der Partei, eine Rede (Sie wird in unserer nächsten Ausgabe veröffentlicht). Er sagte, daß China nun der Aufgabe des sozialistischen Modernisierungsprogramms mit dem Wirtschaftsaufbau als Mittelpunkt gegenüberstehe und der Schlüssel zur Erfüllung dieser Aufgabe in der Kommunistischen Partei liege. Er stellte an die ganze Partei folgende sechs Anforderungen:
— Alle Parteimitglieder müssen mit Leib und Seele dem Volk dienen.
— Unter den neuen historischen Bedingungen müssen der Marxismus-Leninismus und die Maozedongideen weiterentwikkelt werden.
— Das demokratische Leben und die Organisation und Disziplin in der Partei müssen weiterhin vervollkommnet werden.
— Die Einflüsse der Ideologien der Ausbeuterklassen und anderer nichtproletarischer Ideologien müssen ständig beseitigt werden. Die Partei muß unter allen Umständen ihre Kampfkraft als eine regierende Partei bewahren.
— Qualifizierte Kader in jüngeren Jahren mit guter politischer Moral müssen verstärkt auf leitenden Posten aller Ebenen eingesetzt werden.
— Man muß stets an dem Internationalismus festhalten und mit dem Proletariat und den Volksmassen der ganzen Welt das Schicksal teilen.
Am Tag zuvor brachten alle Zeitungen das Kommunique der 6. Plenartagung des XI. ZK der KP Chinas unter roten Überschriften. Am 1. Juli wurde die ,,Resolution über einige Fragen in unserer Parteigeschichte seit Gründung der Volksrepublik China" veröffentlicht. (Dokumente der Tagung siehe Seite 4 ff.)
Vor und nach dem 1. Juli wurden auch in anderen Landesteilen Feierlichkeiten veranstaltet. Zeitungen und Zeitschriften brachten von revolutionären Veteranen verfaßte Artikel und Memoiren. Führer der Demokratischen Parteien, Wissenschaftler, Arbeiter, Bauern und Persönlichkeiten verschiedener Schichten drückten auch durch Presse, Rundfunk und Fernsehen ihre Gratulation und ihren Wunsch aus, sich für die Sache der Partei zu engagieren.
Ausstellungen. Im Museum der Chinesischen Revolution wurden geschichtliche Objekte der Kommunistischen Partei aus der Periode der demokratischen Revolution (1921-1949) ausgestellt. Die Residenz des Vorsitzenden Mao im Zhongnanhai sowie Ausstellungen über die Genossen Zhou Enlai, Liu Shaoqi und Zhu De wurden in Beijing eröffnet. Die Gedenkhalle in Yanan, der ehemalige Sitz des ZK der KP Chinas, und der Sitzungssaal des ersten Parteitages in Shanghai und Gedenkhallen vielerorts sind auch seit dem 1. Juli für Besucher offen.
Publikationen. Werke über die Geschichte der Partei werden bald erscheinen. Ausgewählte Werke Liu Shaoqis und Zhou Enlais sowie Artikelsammlungen einiger wichtiger Führer in den ersten zehn Jahren nach der Gründung der Partei werden in der Folge herausgegeben.
Kulturvorführungen. Ein neuer Dokumentarfilm ,,Lied der Vorkämpfer" gibt durch zahlreiche Fotos und Filmszenen die erhabenen Eigenschaften der Revolutionäre, die für die Befreiung des chinesischen Volkes aufopferungsvoll gekämpft hatten, wieder. Allein in der Hauptstadt werden 36 Vorführungen mit dem Thema revolutionäre Tätigkeiten der Partei gezeigt.
Am Vorabend des 1. Juli wurde in der Hauptstadt ein Kulturabend mit 10 000 Teilnehmern veranstaltet. (Quelle: Beijing Rundschau, Nr. 27, 1981)