12-04-2011
Kunst der Aufklärung
China-Deutschland-Forum „Aufklärung im Dialog" eröffnet
von Zeng Wenhui

Auf dem China-Deutschland-Forum zur Eröffnung haben der chinesische Kulturminister Cai Wu und der deutsche Außenminister Guido Westerwelle die Dialogreihe gewürdigt. (Foto von Zeng Wenhui)

Am 2. April hob sich im National Museum of China der Vorhang zur einjährigen Veranstaltungsreihe  „Aufklärung im Dialog". Auf dem China-Deutschland-Forum zur Eröffnung haben der chinesische Kulturminister Cai Wu und der deutsche Außenminister Guido Westerwelle ihr jeweiliges Verständnis von „Aufklärung" dargelegt und die Dialogreihe gewürdigt. In das Lob über die beginnende Veranstaltungsreihe stimmten der deutsche Botschafter Dr. Michael Schaefer und der Geschäftsführer der Stiftung Mercator, Bernhard Lorentz ein. Die in Essen ansässige Stiftung Mercator finanziert die Veranstaltungsreihe mit rund 1,5 Millionen Euro. 

In seiner Ansprache erklärte Cai, dass in der einjährigen Dauer von „Aufklärung im Dialog" zahlreiche Experten und Gelehrte aus China und Europa das Forum dazu nutzen wollen, um aus verschiedenen Perspektiven einen Blick auf die Geschichte der Aufklärung zu werfen, über den Einfluss der Aufklärung auf die Gegenwart zu diskutieren und Überlegungen dazu anzustellen, wie das Licht der Aufklärung zur künftigen Entwicklung der Welt beitragen kann.

Nach Cai sei der Forum bezüglich Umfang, Themen und Zahl der teilnehmenden Gelehrten eine bedeutende Wegmarke in der Geschichte des Kulturaustausches zwischen China und Deutschland beziehungsweise China und Europa.

„China und Deutschland verfügen beide über eine lange Geschichte und eine eindrucksvolle Kultur und haben einen großen Beitrag zum Fortschritt der Menschheit geleistet." Der Kultur- und Gedankenaustausch zwischen beiden Ländern könne auf eine lange Tradition zurückblicken. „Die Aufklärung", so Cai Wu, „diente dabei als wichtige Brücke." Gerade in der Zeit der „Aufklärungsbewegung" begannen deutsche und europäische Denker, Kontakt mit der traditionellen chinesischen  Kultur aufzunehmen. Sie würdigten China als ein Land, in dem Herrschaft auf rationale, vernunftgelenkte Weise praktiziert würde. Sie stellten Konfuzius und Menzius in Europa vor und empfahlen sie ihren Zeitgenossen als Vorbilder. In China wandten Intellektuelle vor 140 Jahren der Aufklärungsbewegung ihre Aufmerksamkeit zu. Sie verbreiteten die Gedanken der Aufklärung durch Zeitungen und Bücher und brachten sie mit Aufrufen zur Rettung des Vaterlandes in Verbindung. Mittels der Kraft der Aufklärung versuchten sie eine Wiederbelebung der Nation.

„Mit der Verbreitung der Gedanken der Aufklärung wurde die europäische Literatur und Kunst schrittweise nach China eingeführt. Die Namen von ‚Goethe' und ٫Schiller' wurden vielen Chinesen bekannt, der Einfluss dieser Dichter und Denker ist in China nicht geringer als in Deutschland", sagte Cai.  In der heutigen Zeit der Globalisierung bilden der Austausch und die Zusammenarbeit im Kultur- und Wissenschaftsbereich einen wichtigen Teil der Beziehungen zwischen China und Europa. Die Ausstellung „Kunst der Aufklärung" und das Forum „Aufklärung im Dialog" seien deshalb ein Vorbild für die Zusammenarbeit zwischen den Kultureinrichtungen beider Länder.

Bundesaußenminister Westerwelle hat einen zwanzig Minuten dauernden Vortrag über den Sinn der Aufklärung sowie deren Bedeutung für China und Deutschland gehalten. Nach Westerwelle werde das Dialogprogramm einen Diskussionsprozess anstoßen, der weit über die Ausstellung hinauswirkt.

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