31-03-2011
Atomkatastrophe
IAEA rät zur Erweiterung der Evakuierungszone

Messungen der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Iiwate, einer Gemeinde mit rund 7000 Einwohnern etwa vierzig Kilometer nordwestlich vom Unglücksreaktor Fukushima 1, haben eine bedenklich hohe Konzentration radioaktiver Strahlung ergeben. Die ermittelten Werte seien doppelt so hoch wie der Grenzwert, ab dem die IAEA die Evakuierung eines belasteten Gebietes empfiehlt.

Aktuell gilt in der Region eine Evakuierungszone im Umkreis von 20 Kilometern um das havarierte Kernkraftwerk. Seit dem 15. März sind Menschen, die zwischen 20 und 30 Kilometern vom Atomkraftwerk Fukushima 1 leben, dazu angewiesen, im Hause zu bleiben. Seit dem 25. März „sollten sie erwägen, fortzugehen."

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace hat am 27. März in Iiwate in der Präfektur Fukushima 8-10 Mikrosievert pro Stunde gemessen. In Deutschland beträgt der Jahresdosisgrenzwert für die Bevölkerung 1 Mikrosievert, die mittlere effektive Jahresdosis 3,9 Mikrosievert.

Jan van de Putte, Strahlenexperte von Greenpeace, erklärte auf einer Pressekonferenz in Tokyo am 30. März, dass eine Person, die sich in Iiwate aufhalte, innerhalb von nur 100 Stunden einer Strahlendosis aussetze, die als gesundheitsschädlich gilt. Auch für Greenpeace kann es deshalb keinen Zweifel geben, dass die japanische Regierung die Evakuierungszone ausdehnen müsse.(Quelle: NHK)