Japan ringt mit den Folgen des Erdbebens und des Tsunami. Nach Angaben der Vereinten Nationen haben rund 1,4 Millionen Japaner kein Trinkwasser, 2,6 Millionen keinen Strom und 3,2 Millionen ging das Gas aus. Benzin wird knapp und in Sendai wurde die Abgabe von Lebensmitteln rationiert. Nach Angaben des UN-Büros für die Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA) harrten mehr als 600 000 Menschen in Notunterkünften aus. Neben Trinkwasser und Lebensmitteln würden am dringendsten Decken, Benzin und medizinische Geräte benötigt, erklärte OCHA. Zahlreiche Teams aus dem Ausland halfen den etwa 100 000 japanischen Soldaten bei ihrem Rettungseinsatz. Die ausländischen Helfer fürchteten aber auch die aus beschädigten Atomkraftwerken in der Region ausgetretene Radioaktivität.
Aufgrund von Versorgungsengpässen wegen der Abschaltung der beschädigten Atomkraftwerke schaltete der Energiekonzern Tepco am späten Nachmittag des 14. März vorübergehend den Strom bei etwa 330 000 Haushalten und anderen Abnehmern ab.
Im japanischen Fernsehen hat ein Seismologe erklärt, dass es seit 11. März bereits 200 Nachbeben gegeben habe, drei davon hätten eine Stärke von mehr als 7,5 auf der Richter-Skala gehabt. Die Häufigkeit und stärke der Erdbeben sei darauf zurückzuführen, dass sich das Epizentrum des ersten Bebens über die riesige Fläche von 500 mal 200 Kilometer erstreckt habe. Auch in den kommenden Tagen seien mit schweren Nachbeben vor der Küste zu rechnen, die möglicherweise neue Tsunami-Wellen auslösen könnten. |