13-03-2011
Hintergrund
Hintergrund: Schwerstes Erdbeben in Japan seit 110 Jahren

Das Erdbeben vom Nachmittag des 11. März sei das schwerste in Japan seit 110 Jahren. Auf der ganzen Welt habe es erst vier Beben von größerer Stärke auf der Richterskala gegeben, so ein Experte des chinesischen Erdbebenzentrums. Experten gehen davon aus, dass es im pazifischen Raum in Zukunft mehr Erdbeben als je zuvor geben wird.

Laut dem japanischen Wetteramt gab es am 11. März um 14 Uhr 46 im Pazifischen Ozean östlich der Präfektur Miyagi ein starkes Seebeben. Dadurch kam es an der nordostjapanischen Küste zu einem Tsunami.

Chen Jianmin, der Direktor des chinesischen Erdbebenamts, gab derweil Entwarnung für die Gebiete entlang der chinesischen Küste. Der durch das Erdbeben in Japan verursachte Tsunami werde sich nur begrenzt auf das chinesische Küstengebiet auswirken.

Angaben der japanischen Medien zufolge haben das starke Erdbeben und der dadurch verursachte Tsunami bereits 576 Menschenleben gefordert. Weitere mehr als 720 Menschen gelten als vermisst.

Japanische Medien berichteten, Japans Ministerpräsident Kan Naoto habe am 12. März per Hubschrauber die vom Tsunami schwer betroffenen Regionen Fukushima und Miyagi inspiziert, darunter das beschädigte Atomkraftwerk Fukushima 1, in dem die Radioaktivität auf das Tausendfache des normalen Wertes stieg.

Die Katastrophe hat auch den Ausfall von fünf Aggregaten in zwei Atomkraftwerken zur Folge. Die japanische Regierung bestätigte bereits den Austritt der Radioaktivität im Atomkraftwerk Fukushima 1. Zahlreiche Anwohner wurden evakuiert.

Zahlreiche Länder und internationale Organisationen haben ihre Bereitschaft geäußert, Japan die notwendige Hilfe zu gewähren. Dazu zählen die UNO, die Weltbank, die internationale Atombehörde (IAEA) die EU sowie die Regierungen Chinas, Deutschlands, Finnlands, Kanadas, der USA und der Türkei.

Die Weltbank erklärte, sie werde die potentiellen Auswirkungen des Erdbebens auf andere Länder in der Region überwachen und sei bereit, Hilfe für den Wiederaufbau in Japan und in der Region anzubieten.

Die internationale Atombehörde (IAEA) erklärte, das der Behörde unterstehende Zentrum für Unfälle und Katastrophen werde rund um die Uhr die Lage verfolgen.

Die EU-Kommission hat den Start von Zivilschutzkräften zur Unterstützung Japans angekündigt. Japan hatte die EU gebeten, Rettungspersonal nach Japan zu schicken.

Nach Angaben von US-Präsident Barack Obama ist ein Flugzeugträger mit voller Geschwindigkeit ins japanische Gewässer gefahren, um die Katastrophenbekämpfung in Japan zu unterstützen.

(Quelle: Radio China International)