15-10-2010
Diskussion um „Chinas Verantwortung in der Welt“
Der Westen macht sich etwas vor
 

Trotz der großen Bemühungen Chinas der Weltwirtschaft nach der globalen Wirtschaftskrise wieder auf die Beine zu helfen, haben einige westliche Staaten gefordert, China solle nicht nur für das weltweite Handelsungleichgewicht die Verantwortung übernehmen, sondern gleichzeitig auch noch die Weltwirtschaft retten. Das ist eine lächerliche Forderung, heißt es in einem Artikel in „People's Daily":

Die Theorie von Chinas wirtschaftlicher Verantwortung ist nicht neu. Sie ähnelt der China-als-wirtschaftliche-Bedrohung-Theorie. Aufgrund ideologischer Unterschiede waren einige Westler schon immer gegen China voreingenommen. Jetzt tun sie alles, um Chinas positive Rolle bei der Erholung der Weltwirtschaft kleinzureden. Sie beschuldigen China sogar, für das weltweite wirtschaftliche Ungleichgewicht verantwortlich zu sein und schreiben sogar die Verknappung der Rohstoffe Chinas Wachstum zu. Das ist lächerlich.

China für alle Probleme der Welt verantwortlich zu machen, ist nicht nur unfair, es ist auch falsch. Auch China litt unter der Krise. Wie bekannt ist, hatte sie ihren Ursprung an der Wall Street und war das Ergebnis des exzessiven Handels mit Finanzderivaten und die Folge von Manipulationen auf dem Optionenmarkt durch Investmentbanken. Deshalb ist der Hauptgrund für Wirtschaftskrise und Ungleichheit die ungerechte internationale Wirtschaftsordnung.

Seit dem Ausbruch der Finanzkrise vor zwei Jahren hat China zahlreiche Maßnahmen zur Stimulierung des Wirtschaftswachstums ergriffen. Durch selbstständige Eingriffe in die Haushalts- und Geldpolitik hat China eine wichtige Rolle dabei gespielt, die weltweite Erholung voranzutreiben und hat dabei deutlich mehr geleistet, als nur seiner Verantwortung nachzukommen.

Das strategische Argument von „Chinas wirtschaftlicher Verantwortung" ist aus dem Versuch einiger westlicher Staaten entstanden, die Welt von Tatsachen abzulenken und Beijing weitere Aufgaben aufzubürden, die es nicht übernehmen kann oder sollte. Mit anderen Worten: Wer so argumentiert, ist bestrebt, die eigene Verantwortung kleinzureden und sie stattdessen China aufzuladen.

Außerdem ist die Aufrechterhaltung der vom Westen dominierten Weltordnung eines ihrer strategischen Hauptziele. Aber Chinas Aufstieg rüttelt bereits daran. China ist immer noch ein Entwicklungsland und steht vor vielen hausgemachten Problemen. Den Bedürfnissen seiner Bürger nachzukommen und Chinas nationale Interessen zu schützen, stehen mit Sicherheit ganz oben auf der chinesischen Agenda. Unsere Aufgaben zu erfüllen und das beständige Wachstum unserer Wirtschaft zu garantieren, ist der beste Weg, dem Rest der Welt zu helfen. (Quelle: China Daily)