Die deutsche Botschaft in Beijing war am 13. April Gastgeber einer Podiumsdiskussion zum Thema „Soft Power". Moderiert vom Regionalleiter des Goethe-Instituts China, Michael Kahn-Ackermann, diskutierten Medien-Fachleute die Möglichkeiten auswärtiger Kulturpolitik. Als ein gelungenes Beispiel deutscher Soft Power wurde die seit 2007 unter der Leitung von Kahn-Ackermann laufende Aktion „Deutschland und China – Gemeinsam in Bewegung" thematisiert, die auf der EXPO in Shanghai mit einem eigenen Pavillon ihren Abschluss finden wird.
Gemeinsam versuchten chinesische und deutsche Vertreter eine Definition des diffusen Soft Power Begriffs. Einigen konnte man sich allerdings nur darauf, dass es keine eindeutige Definition gibt. Einzig die Erkenntnis, das Soft Power nicht als Einbahnstrasse funktionieren kann, war einstimmiger Konsens unter den Diskussionsteilnehmern. So ist auch das deutsch-chinesische Haus auf der EXPO als Ergebnis dieser Haltung zu sehen - es ist der einzige bionationale Pavillon auf der gesamten Weltausstellung. Daran anschließend brachte der deutsche Botschafter Michael Schäfer sein Verständnis des viel diskutierten Begriffs folgendermaßen auf den Punkt: „Zuhören, Verstehen und Kooperieren. Das sind die unabdingbaren Grundlagen von Soft Power."
Auf Kooperation setzt auch das Konfuzius-Institut, wie der stellvertretende Direktor Ma Jianfei betonte. So wird unter Mitarbeit ausländischer Fachleute nach Möglichkeiten gesucht, das Angebot der weltweit 270 Kulturinstitute zu erweitern. Aktuell läuft ein Übersetzungsprojekt, dessen Ziel es ist die fünf wichtigsten Klassiker der chinesischen Literatur in verschiedene Sprachen neu zu übersetzen. |