Nach dem verheerenden Erdbeben von Wenchuan am 12. Mai 2008 hat die chinesische Zentralregierung ein Wiederaufbauprogramm ausgearbeitet, an dem 19 wirtschaftlich entwickelte Provinzen in Ost- und Nordchina teilnehmen. Jede der geschädigten Gemeinden und Städte hat einen Partner für den Wiederaufbau zur Seite gestellt bekommen. Beijing ist der Partner der schwer geschädigten Stadt Shifang.
Wie Beijings Vize-Bürgermeister, Ding Xiangyang, mitteilt, ist die erste Phase des Wiederaufbaus bis zum Juli 2009 abgeschlossen. Beijing hat in dieser Phase 1,6 Milliarden Yuan in den Wiederaufbau von Schulen, Krankenhäusern, Sozialeinrichtungen sowie in weitere Infrastrukturmaßnahmen investiert.
Das erste Hilfsprojekt, das Beijing in Shifang fertiggestellt hat, ist ein Wohlfahrtszentrum mit Wohnmöglichkeiten für Opfer des Erdbebens, die ihre Familienangehörigen verloren haben. Die 86 Zimmer sind mit einer zentralen Anlage zur Gewinnung von Solarenergie, wassersparenden Toiletten und einem System zur Mülltrennung ausgestattet. Zhang Gong, Chef der Kommission für Entwicklung und Reform der Stadt Beijing, sagt, man versuche, die moderne Umwelttechnologie beim Wiederaufbau in Shifang einzuführen, um das Umweltbewußtsein in der wiedergeborenen Stadt zu erhöhen. Nach Zhang ist dies nur der erste Schritt des Beijinger Hilfsangebots. Die Hauptstadt wird ihrem Partner noch dabei helfen, die Industrie wiederaufzubauen bzw. deren Struktur zu optimieren. Die Stadt Shifang hat einst sehr unter umweltbelastender Chemieindustrie gelitten. Beim Wiederaufbau soll die Nachhaltigkeit der Entwicklung besser berücksichtigt werden, so der Leiter der Abteilung für Stadtwerbung in Shifang, Feng Wei. "Obwohl wir dringend Investitionen zur Wiederbelebung der Wirtschaft benötigen, haben wir nach der Erstellung von Umweltgutachten mehrere Investoren aus dem Bereich der Betonherstellung und der Chemieindustrie abgelehnt." Liu Qi, Sekretär des Parteikomitees der Stadt Beijing meint, man müsse den Wiederaufbauplan Shifangs in langfristiger Perspektive entwickeln. Beijing sei bereit, Shifang Umwelttechnologie zur Verfügung zu stellen, um die Stadt bei der Ansiedlung strukturoptimierter und umweltschonender Industrien zu unterstützen.
|